Nachdem wir letzte Woche die Laufräder an unserem Trek Slash montiert haben, sieht unser Race Bike schon fast wie ein richtiges Fahrrad aus. Heute sorgen wir dafür, dass wir es auch fortbewegen können und montieren den Antrieb.

Beim Antrieb setzen wir voll und ganz auf die Shimano XT 11-fach Komplettgruppe. D.h. von Schaltheben, über die Kurbeln, dem Schaltwerk bis hin zur Kassette sowie Kette steht überall XT drauf.

Worauf haben wir geachtet beim Antrieb?

In erster Linie ist es uns wichtig, dass er möglichst sorgenfrei und gut funktioniert. Auch das reibungslose Zusammenspiel der Komponenten bestehend aus Kurbel, Kettenblatt, Kette, Kassette und Schaltwerk war uns wichtig. Und da gerade das Schaltwerk, als exponiertes Bauteil, bei einem Rennen durchaus mal mit Steinen oder ähnlichem in Kontakt kommen und einen Schaden davontragen kann, haben wir auch auf die Ersatzteilversorgung und den Preis für die Wiederbeschaffung geschaut.

Auch wenn die heutigen Kettenblätter so konzipiert sind, dass die Kette nicht mehr herunterfallen soll, haben wir uns dazu entschieden, dem Antrieb noch eine Kettenführung zu spendieren, um auf Nummer sicher zu gehen.

Die Kurbel haben wir mit einer Länge von 170 mm verbaut, um ein wenig mehr Bodenfreiheit zur Verfügung zu haben. Und da es dennoch mal vorkommen kann, dass man mit den Kurbeln aufsetzt, wählten wir Aluminium als Material, da dieses etwas gutmütiger gegenüber Fremdeinwirkungen ist.

Bei der Übersetzung haben wir uns für ein Kettenblatt mit 30 Zähnen und für eine Kassette mit 11 – 46 Zähnen entschieden, um komfortabel bergauf zu kommen.

Montage:

Bei der Montage der einzelnen Teile gibt es nur wenige Dinge zu beachten:

Auch wenn die Shimano XT-Kassette aus elf Ritzeln besteht, wird sie auf den Standard Shimano Freilauf verbaut, der auch für die 10-fach Kassetten aufnehmen kann.

Die Montage der Kurbeln ist ziemlich einfach. Zuerst die Kurbel mit dem Kettenblatt auf der Antriebsseite durch das Innenlager schieben und dann die zweite Kurbel passend auf die Kurbelachse aufstecken. Anschließend gilt es das Lagerspiel einzustellen. Erst dann sollte die Kurbel mit den zwei Schrauben auf der Achse auch fixiert werden. Auch wenn die Produkte oftmals schon mit Fett versehen sind, kann es nicht Schaden die Achse an sich und die Verzahnung für den Kurbelarm der Nicht-Antriebsseite zusätzlich zu fetten.

Antrieb
der Shimano 11-fach Antrieb mit XT Schaltwerk, Kassette und Kette.

Die Shimano Ketten sind an die Laufrichtung gebunden, weshalb es darauf zu achten gilt, diese richtig aufzuziehen. Als Merkmal dient die eingravierte Beschriftung auf der Kette. Diese muss nach außen, also weg vom Rad, zeigen. Die richtige Länge der Kette haben wir ermittelt, indem wir die Kette zunächst nur über das Kettenblatt und das größte Ritzel gelegt haben. Anschließend haben wir die beiden Enden der Kette zusammengezogen, so dass die Kette recht straff ist und zwei Kettenglieder überlappen. Mittlerweile bietet Shimano ebenfalls Ketten mit Kettenschloss an, sodass das Schließen der Kette keinen großen Aufwand erforderte. Wichtig ist darauf zu achten, dass sich beim eingefederten Zustand des Hinterbaus, die Ketten längen kann. Deshalb haben wir vor der Montage der Kette, die Luft aus dem Dämpfer gelassen.

Kommen wir zur Montage und Einstellung des Schaltwerkes. Montiert wird das Schaltwerk am Schaltauge. Shimano bietet hier zwei Möglichkeiten. Einmal kann es konventionell an das Schaltauge montiert werden oder aber auch per Direct Mount. Das kommt ganz auf die Variante an, die der Rahmenhersteller zur Verfügung stellt. Der Lieferumfang des Shimano-Schaltwerkes ist jedenfalls so gewählt, dass immer beide Varianten möglich sind. Nachdem das Schaltwerk befestigt wurde, stelle wir zunächst den äußeren Anschlag des Schaltwerks so ein, dass das obere Schaltröllchen mittig zum kleinsten Ritzel steht. Nun führen wir den Schaltzug am Schalthebel ein und schieben ihn durch die Außenhülle bis zum Schaltwerk. Bevor wir den Schaltzug am Schaltwerk fixieren, stellen wir die Rändelschraube am Schalthebel mittig ein, so dass die Zugspannung sowohl erhöht als auch verringert werden kann. Nun den Schaltzug so fixieren, dass er gut gespannt ist. Anschließend stellen wir den inneren Anschlag so ein, dass das obere Schaltröllchen mittig zum großen Ritzel positioniert ist. Jetzt montieren wir, wie oben beschrieben, die Kette. Ist das geschehen muss mittels „B-Screw“-Schraube der Abstand des Schaltröllchens zur Kassette angepasst werden. Dies ist für die richtige Umschlingung der Kette um die Ritzel wichtig. Hier sollte der Abstand zwischen Schaltröllchen und größtem Ritzel etwa 5 – 6 mm betragen. Jetzt kann die Schaltung eingestellt werden. Dazu schalten wir die Gänge unter langsamem Kurbeln durch. Schaltet man von einem kleinen Ritzel auf das nächst größere und die Kette springt noch weiter muss die Rändelschraube am Schalthebel weiter reingedreht werden (im Uhrzeigersinn), um die Spannung des Schaltzugs zu verringern. Klettert die Kette nicht nach oben oder nur widerspenstig, dann muss die Rändelschraube weiter raus gedreht werden (gegen den Uhrzeigersinn), um die Spannung zu erhöhen.

Gewichtstabelle:

Kassette 447 g
Kettenführung 28 g
Kurbel inkl. Kettenblatt 673 g
Schaltwerk 275 g
Schalthebel 138 g
Kette (ungekürzt) 260 g

 

Jetzt wo der Vortrieb des Trek Slash gewährleistet ist, stellen wir euch nächste Woche unsere Bremsen vor.

Anmerkung:
Da eine solche Aufbaustory nicht ohne die Unterstützung von freundlichen Partnern möglich ist, möchten wir uns an dieser Stelle herzlich für das Vertrauen von folgenden Firmen bedanken. Diese Liste werden wir mit jedem Part entsprechend fortführen:

Paul Lange
Shimano


Text: Philipp Kargel
Redaktion: Robin Krings
Fotos: Michael Klasen

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