Die Roval Traverse SL Fattie Laufräder sind mittlerweile schon alte Bekannte. So haben wir sie zum Beispiel schon mehrfach an den Topmodellen von Specialized gefahren. Für einen kompletten Test hat die Testdauer bisher aber noch nicht gereicht. Daher wollen wir dies nun in einem Langzeittest nachholen. Dafür haben wir das Topmodel Roval Traverse SL Fattie mit feinsten Carbonrundlingen erhalten.
Disclaimer: Bei den hier getesteten Laufrädern handelt es sich um die Roval Traverse SL Fattie. Roval hat diesen Laufradsatz Mitte letzten Jahres ein Update unterzogen. Da wir einen Langzeittest gemacht haben und es die Laufräder immer noch im Handel zu erwerben gibt, haben wir uns entschlossen dieses Review dennoch zu veröffentlichen.
Den Einsatzzweck gibt Roval als All Mountain an. Eine Bezeichnung die in Zentraleuropa durch neue Kategorien wie die der Trailbikes etwas in den Hintergrund getreten ist. Dazu muss man wissen, dass die Uhren bei den Amerikanern etwas anders ticken. All Mountain umspannt dort nämlich das gemütliche Auf und Ab auf Forstwegen, bis zum harten Enduro-Geschepper. So verwundert es auch nicht, dass man die Roval Traverse SL in den Topversionen des Specialized Enduro wiederfindet. Mit gerade einmal 1603 Gramm (inkl. Felgenband und Ventile) sind sie zudem unverschämt leicht für einen Heavy Duty 29“ Laufradsatz. Dafür muss man allerdings auch satte 1.599 € aus seiner Geldbörse schütteln.
(Damit sind sie gute 100 Gramm leichter als der Nachfolger und daher sicherlich attraktiv für alle die um jedes Gramm feilschen.)
Doch widmen wir uns den Details. Als Blickfang ziehen den Betrachter sofort die schicken Carbonfelgen in den Bann. Roval hat gut daran getan lediglich dezente Decals aufzubringen. So kommt das schöne Gewebe bei strahlendem Sonnenschein voll zur Geltung. Doch sind die Roval Traverse SL Fattie nicht nur schick, sondern bieten mit dem hakenlosen Design und 30 mm Maulweite alles was sich anspruchsvolle Mountainbiker heutzutage wünschen.
Obwohl unser Laufradsatz bereits mit Tubeless Installierten Reifen (Specialized Butcher und Purgatory) bei uns ankam, haben wir sie noch einmal entfernt, da wir uns selber von dem Aufbau überzeugen wollten. Und was soll ich sagen: es war noch nie so einfach. Nach dem Aufsetzten der Reifen waren lediglich ein Paar entspannte Pumpstöße nötig, damit sich der Reifen auf die Felge setzt. Absolut vorbildlich.
Die Naben werden zwar von Roval selber hergestellt, aber am Hinterrad versteckt sich eine kleine Aufschrift die, auf das Innenleben schließen lässt. Hier wird nämlich nichts dem Zufall überlassen und auf das bewährte Zahnscheibenfreilaufsystem von DT Swiss vertraut. In unserem Fall sind die Roval Naben mit einem XD Freilauf mit 54 Einrastpunkten versehen.
Verbunden werden Naben und Felgen über 24 DT Swiss Competition Straightpull Speichen am Vorderrad und 28 Speichen am Hinterrad. Interessant ist, dass das Vorderrad auf der Antriebsseite radial und auf der Scheibenseite zweifach gekreuzt eingespeicht ist, während die meisten Laufräder auf eine Dreifachkreuzung setzen. Diese Methode erlaubt es weniger Speichen am Vorderrad zu montieren und dadurch natürlich Gewicht zu sparen. Ob sich diese Bauweise auf die Steifigkeit auswirkt, wird sich auf dem Trail zeigen.
Die Roval Traverse SL Fattie auf dem Trail
Bestückt mit leichten Reifen fällt sofort auf, wie gut sich die Roval Traverse SL Fattie auf Grund ihres geringen Gewichtes beschleunigen lassen. Nicht ganz unbeteiligt werden dabei die 54 Rastpunkte des DT Swiss Ratschen Freilaufs sein, die für stets geringen Leerweg sorgen Vor allem Fahrer, die sich gerne in technischem Gelände wiederfinden, wissen das zu schätzen. Die angenehm leise Geräuschkulisse verhilft mir zusätzlich, dass ich mich noch besser auf den Trail konzentrieren kann.
Neben dem geringen Gewicht haben Carbonlaufräder noch die Eigenschaft, dass sie sehr steif sind. Gerade in Verbindung mit einem steifen Carbonrahmen wird diese Eigenschaft deutlich spürbar. Ein sicherer Fahrer bekommt somit ein Werkzeug, welches er präzise um und über jedes Hindernis zirkeln kann. Gleichzeitig ist er aber auch weniger verzeihend in brenzligen Situationen, in denen ein Aluminiumlaufrad etwas mehr Flex und Komfort bietet.
Als notorischer Felgenzerstörer war ich Anfangs ein wenig skeptisch, ob dieser super leichte Laufradsatz auch wirklich bereit ist durch Gerumpel gejagt zu werden. Doch alle Bedenken haben sich im Laufe des Tests vollkommen aufgelöst. Auch wenn Durchschläge ein sofortiges Zusammenzucken verursacht haben, zeigten sich die Roval Traverse SL Fattie vollkommen unbeeindruckt.
Fazit
Super leicht und super stabil zeigten sich die Roval Traverse SL Fattie Laufräder in unserem Test und laufen nach unzähligen Endurotouren wie am ersten Tag. Trotz der geringen Speichenanzahl sind die Laufräder ordentlich steif, was dem Fahrer ermöglicht jede noch so unmöglich erscheinende Linie zu treffen. Dank des geringen Gewichts und den starken Nehmerqualitäten können wir die Roval Traverse SL Fattie uneingeschränkt für Endurofahrer empfehlen, die auf jedes Gramm am Rad achten.
Text: Thomas Kappel
Bilder: Patrick Frech, Thomas Kappel
Redaktion: Robin Krings
weitere Informationen: Roval Traverse SL