Die letzten Monate waren alles andere als leicht für die Bontrager Flatline Flatpedalschuhe. Denn nicht nur Sommer, Sonne, Sonnenschein, sondern vor allem Regen und Schlamm haben ihnen und dem Fahrer zugesetzt.

Bontrager Flatline
Die Bontrager Flatline haben einiges mitmachen dürfen.

Im Erstkontakt haben wir Euch bereits die Äußerlichkeiten der Bontrager Flatline Schuhe näher gebracht. Nun geht es ans hineinschlüpfen. Also Schnürsenkel auf und wieder zuschnüren. Die Passform ist direkt geräumig und angenehm. Auch Menschen mit breiten Füßen haben hier genug Platz. Will man den Schuh wie die guten alten Skatelatschen ohne Öffnen der Schnürsenkel ausziehen stellt man verwundert fest, dass der Schuh am Fuß einen Mordshalt besitzt, was wahrscheinlich an der starken Fersenkappe liegt. Hier empfiehlt es sich definitiv die Schnürsenkel zu öffnen.

Bontrager Flatline
Die Perforation verhilft dem Schuh nicht als Feuchtbiotop zu enden.

Ein weiteres Detail, was zuerst unscheinbar wirkt, aber immens viel für den Nutzer bringt, ist die kleine Schlaufe auf der Zunge. Nachdem die recht langen Schnürsenkel verknotet sind, kann man sie für die Fahrt ganz einfach unter der Schlaufe verstauen. Fliegende Schnürsenkel oder umständliches Verweben mit der Schnürung gehören somit der Vergangenheit an.

Bontrager Flatline
Kleine Lasche, große Wirkung.

Die Bontrager Flatline auf dem Trail

Kommen wir direkt zum Punkt. Hat die Sohle Grip? Hat sie! Sobald man Druck auf das Pedal ausübt hat man Grip im Überfluss. Dabei ist es egal, ob man pedaliert oder für den Downhill mit vollem Gewicht auf den Pedalen steht. Bei dem vergleichbar geringen Druck des Pedalierens lässt sich der Fuß noch ausreichend leicht ausrichten.

Bontrager Flatline
Über mangelnden Grip konnte ich mich nicht beschweren.

Bergab mit vollem Druck auf dem Pedal vermittelt die griffige Vibram Sohle durch den hervorragenden Halt sehr viel Vertrauen. Die verwendeten Hope Pedale haben zugegeben sehr lange Pins, die sich tief in das Gummi eingraben können, aber auch kürzere Pins haben stets für genug Halt gesorgt. Die dezent strukturierte Sohle im Standbereich spielte dabei eher eine untergeordnete Rolle, da man auch ohne sie mit genug Halt versorgt wird. Selbst wenn man mit dem Pedal mal in der Struktur Einrastet, findet man immer eine gute Fußposition.
Die Zwischensohle liegt bei den Bontrager Flatline eher auf der steifen Seite und erinnert damit am ehesten an die 5.10 Impact Schuhe als an die weichen Freerider. Das sorgt dafür, dass man selbst auf sehr langen Abfahrten einen guten Support von der Sohle hat. Weder lange Pins in den Pedalen, noch Spitze Steine sind unangenehm zu spüren. Die stabile Sohle trägt speziell auf langen Downhills auch dazu bei, später zu ermüden, da man weniger Kraft benötigt, um den Fuß gerade zu halten.

Bontrager Flatline
Die starke Zwischensohle hat auf langen Abfahrten für viel Freude gesorgt.

Spaziergänge abseits des Rades sind mit den Bontrager Flatline genau so angenehm wie mit dem Lieblingssportschuh. Ob der stärker profilierte Bereich am vorderen und hinteren Ende des Schuhs tatsächlich für mehr Halt am Untergrund sorgt, lässt sich schwer sagen. Bei trockenen Bedingungen hatte ich auf Steinen und Wurzeln auf jeden Fall reichlich Grip, unabhängig vom Sohlenteil mit dem ich aufgetreten bin. Über Schlamm brauchen wir nicht sprechen. Bei dem hiesigen Lehmboden sind selbst Wanderschuhe überfordert. Bleibt noch das Thema mit der Belüftung. Diese ist zwar vorhanden, fällt durch die kleinen Öffnungen aber gering aus. Im Hochsommer führt das natürlich zu warmen Füßen. Bisher hat sich aber noch kein Feuchtbiotop gebildet.

Bontrager Flatline
Dank Ortholite Einlegesohle waren meine Füße jederzeit gut gebettet.

Haltbarkeit

Trotz regelmäßiger Nutzung haben die Bontrager Flatline nicht ans Aufgeben gedacht. Selbst lange, scharfe Pins haben keine übermäßigen Gebrauchsspuren an der Sohle Hinterlassen. Die verstärkte Zehen- und Fersenkappe haben die Füße vor dem ein oder anderen Einschlag geschützt und sehen immer noch tadellos aus. Die Sohle ist wie am ersten Tag noch tadellos mit dem Oberschuh verklebt. Was anfangs für einen besorgten Blick in Hinsicht der Haltbarkeit geführt hat, hat sich letztlich als völlig unbegründet herausgestellt. Lediglich an der Ferse hat der Stoff gegen die scharfen Pins der Pedale den kürzeren gezogen.

Fazit

Die wollen doch nur spielen. Von wegen! Bontrager macht mit den Flatline Schuhen ernst. Mit griffiger Sohle, einer guten Passform und dem lässigen Design machen sie den Platzhirschen Feuer unter dem Hintern. Falls die Schuhe jemals den Geist Aufgeben sollten, sind sie ein klarer Anwärter dafür wieder beschafft zu werden.
Mit einem Preis von 119,99 € sind sie kein Schnäppchen, in Sachen Tragekomfort und Haltbarkeit aber durchaus ihr Geld wert.


Text & Bilder: Thomas Kappel
Redaktion: Robin Krings
weitere Informationen: Bontrager

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein