Mit dem Bontrager Rally Helm haben wir aktuell das passende Pendant zu den Flatline Schuhen im Test. Ausgerüstet mit allerlei Sicherheitstechnik und besonderen Features ist er klar für die bergablastige Spielart des Mountainbikens ausgelegt, bei der man dennoch den Weg zum Gipfel aus eigener Kraft bestreitet. Wer eine Kategorie benötigt, der Bontrager Rally ist für Trail- und Endurofahrer gedacht.
Der Bontrager Rally in der Hand
Helme gibt es gefühlt mittlerweile fast so viele wie Köpfe. Doch passt nicht jeder Helm auf jeden Kopf. Damit der Bontrager Rally auf den Kopf unseres Testers (und natürlich jedem potenziellen Kunden) passt, wurden der FlatLock Riehmenteiler und das BOA System zur leichten Anpassung an den Kopfumfang verbaut. Die grelle Farbe unseres Testhelmes lautet Radioactive Orange. Wem die Farbe nicht zusagt, kann sich auch eine von vier weiteren Farben aussuchen. Mit 341 Gramm (Größe S) liegt er gewichtstechnisch eher im Mittelfeld.
Mit einem Preis von 149,99 € (UVP) spielt der Bontrager Rally preislich in der oberen Liga mit. Dafür erhält man aber eine Crash Replacement Garantie innerhalb des ersten Jahres ab Kaufdatum. Solltet Ihr also bei voller Fahrt von eurem Rad separiert werden, könnt ihr zumindest kostenfrei eine neue Kopfbedeckung erhalten, um es erneut zu versuchen.
Im Falle eines Einschalgs, soll ein Inmold Verstärkungskäfig und das MIPS System für unsere Sicherheit sorgen. Das MIPS (Multi-Directional Impact Protection System) wurde von Hirnchirurgen und Wissenschaftlern entwickelt, um die Rotationskräfte, die bei schrägen Stößen auf den Kopf auf das Gehirn wirken, zu verringern.
Der Bontrager Rally Helm auf dem Trail
Beim ersten Aufsetzen fühlt sich der Bontrager Rally direkt vertraut an. Die Passform ist sehr angenehm und durch den BOA Verschluss am Hinterkopf schnell an den Kopfumfang angepasst. Die Verstellung des Kinngurtes geht sehr leicht von der Hand, ein wenig zu leicht. Möchte man den passenden Sitz am Kinn mit einem Finger prüfen kommt es schnell vor, dass man den Kinngurt wieder aufzieht. Während des Fahrbetriebs hat der Gurt keine Auffälligkeiten gezeigt und blieb immer an Ort und Stelle. Leider ist der Kinngurt im hinteren Teil des Helmes nicht befestigt. Passt man nicht auf, ist der Gurt auf einer Seite länger und man muss die Gurte neu ausrichten.
Ein schickes Details und interessant für alle, die gerne eine Actionkamera oder Licht auf dem Helm montieren, ist das Blendr Mount. Dabei handelt es sich um eine Aufnahme die in einer Belüftungsöffnung des Helmes eingelegt und mittels Magnet an dem Helm befestigt wird. Dadurch entfällt das lästige Aufkleben einer Halterung oder das Gefummel von Gurten durch die Belüftungsöffnungen. Doch wie gut hält der Magnetverschluss?
Um das herauszufinden wurde kurzerhand eine Kamera auf dem Helm installiert und auf den durchaus ruppigen Trails am Reschenpass getestet. Bei aktiver Fahrweise wirkt unser Kopf wie ein natürlicher Bildstabilisator und so war es nicht verwunderlich, dass die Kamera trotz rauem Untergrund auf dem Helm gehalten hat. Erst bei „oh shit!“ Momenten, in denen man bereits sein Leben an sich vorbeiziehen gesehen hat, verselbstständigte sich die Kamera. Doch besser die Kamera als der Pilot.
Vollgaspiloten können den Bontrager Rally Helm problemlos mit einer Goggle fahren. Der Helm sitzt an der Stirn hoch genug, dass die Goggle nie auf der Nase drückt. Der hintere Bereich des Helm ist dem Einsatzzweck entsprechend tief gezogen. Wir sind schon Helme mit einer besseren Belüftung gefahren. Für den Einsatzzweck des Rally und den damit verbundenen höheren Schutz geht die Lüftung jedoch voll in Ordnung.
Fazit
Trotz des etwas fummeligen Verschlusssystems haben wir den Bontrager Rally Helm ins Herz geschlossen. Die Passform ist so angenehm wie es nur sein kann und die leichte Befestigung einer Kamera oder Lampe ist ein sehr feines Feature. Obendrauf gibt es noch das MIPS System, welches uns ein Maximum an Sicherheit in Falle eines Abflugs gibt.
Text und Bilder: Thomas Kappel
Redaktion: Robin Krings
weitere Informationen: Bontrager