„As long as I hold the bars, I‘ve got the control”, mit diesem Zitat starten wir den dritten Artikel unserer Serie “Aufbaustory – Ein Downhillbike entsteht“, in dem es um die Steuerzentrale, sprich dem Cockpit geht.
Die Qual der Wahl
Entgegen dem Sitzbereich (>>Link zum Artikel), muss der Komfort bei der Wahl des Cockpits stimmen. Ein Lenker und die Vorbaulänge müssen zu Bike und Fahrer passen, dabei spielen Material, Farbe und vor allem die Geometrie eine entscheidende Rolle.
Zur Geometrie gehören die Lenkerbreite, der Rise, Up- und Backsweep, sowie die passende Vorbaulänge. Der Rise kann beim Vergleich der Stackwerte zwischen neuem und alten Bike bestimmt werden. Der Up- und Backsweep sind entscheidend wie schnell die Hände ermüden, da die Stellung der Handgelenke beim Greifen des Lenkers passen muss. Hier hat jeder Fahrer im Laufe der Zeit SEIN Maß herausgefunden. Die Breite des Lenkers ist zum größten Teil reine Vorliebe, sie sollte allerdings nicht kleiner als die Schulterbreite sein. Zu guter Letzt kann die Vorbaulänge durch Vergleichen der Reachwerte zwischen neuem und altem Bike bestimmt werden.
Lenker
Michael setzt bereits seit Jahren auf den Renthal Fatbar, bei diesem Projekt natürlich in der Carbon Version. 780 mm Breite, 5° Upsweep, 7° Backsweep haben sich als die perfekten Maße für ihn herausgestellt. Während die Breite noch variabel ist, ermüden Michaels Hände deutlich schneller, wenn Lenker mit anderem Up- und / oder Backsweep verbaut sind.
Um die Reibung zwischen Lenker und Vorbau zu erhöhen, hat Renthal sogenanntes Grip-Tape auf die Klemmfläche des Lenkers aufgebracht. Hierdurch entsteht bereits bei geringem Drehmoment hohe Reibung, so dass sich der Lenker nicht mehr drehen kann. Gleiche Wirkung erzielt Carbon Montagepaste, deren Einsatz bei Carbonteilen sinnvoll ist.
Vorbau
Passend zum Lenker kommt der Renthal New Integra Vorbau mit 50 mm Länge und 0° Steigung zum Einsatz. Interessant ist die Montage des New Integra.
Genau wie sein Vorgänger kommt der Vorbau mit nur sechs Schrauben aus um 1.) auf der Gabelbrücke montiert zu werden und 2.) den Lenker zu klemmen. Hierbei gilt es die Montagereihenfolge einzuhalten, beginnend damit, die Klemmschellen von den Lenkerenden aus über die Klemmstelle zu stülpen. Michael hat nicht schlecht gestaunt, als er wie üblich, den Lenker auf den Vorbau legte und die Schellen ansetzen wollte, was natürlich nicht ging. An der Kröpfung braucht es etwas Mut um die „spack sitzende“ Schelle weiter bis zum Klemmbereich zu schieben.
Die weitere Reihenfolge sieht vor, dass zunächst die hinteren beiden Schrauben „handwarm“ und dann die mittleren Schrauben mit passendem Drehmoment angezogen werden. Erst dann können die hinteren Schrauben und die Klemmschrauben der Schellen angezogen werden.
Griffe
Hier wird es klebrig, so richtig klebrig. Für diesen Aufbau hat Michael die Renthal Ultra Tacky Griffe ausgewählt, welche bereits bei kurzem Kontakt extrem, also wirklich extrem kleben. Entwickelt für „no gloves“ Fahrer bieten die Griffe durch ihre starke Klebewirkung sehr guten Halt. Der Clou: sollte die Wirkung einmal nachlassen, reicht das Abwaschen mit klarem Wasser und die Klebewirkung ist wieder so stark wie am ersten Tag.
Bitztabelle
Im Summe wiegt unser Cockpit 492gr, womit der Zwischenstand auf 4.765gr steigt.
Bauteil | Gewicht in Gramm |
Rahmen | 3.770 |
Steuersatz | 69 |
Steuersatz Spacer | 6 |
Sattel | 192 |
Sattelstütze | 236 |
Renthal FatBar Carbon | 222 |
Renthal New Integra | 146 |
Renthal Super Tacky | 124 |
Gesamt | 4.765 |
In der nächsten Woche kommen wir zu einem der Highlights an unserem Downhiller: dem Fahrwerk.
Text und Bilder: Michael Klasen
Redaktion: Robin Krings
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