Drei Jahre nachdem der BikeYoke SAGMA Sattel vorgestellt wurde, legt der sympatische Hersteller nun nach. Ganz neu sind drei weitere Modelle, welche sich in Gewicht und Funktionalität von einnander unterscheiden, und somit auch für den schmaleren Geldbeutel eine Alternative bieten. Auch an die Optik wurde gedacht, denn die Farbe „Ruby“ ist nun ganz neu im Rennen. Aber nun der Reihe nach….

BikeYoke SAGMA

Der Ursprung

BikeYoke SAGMA
  • UVP: 139 €
  • Gewicht: 225 gr.
  • Breite: 130 mm, 142 mm
  • Austauschbare Absorber
  • Rail Suspension Design mit Aluminium Schienen
  • Farben: Schwarz, Ruby, Limone, Pink, Blau, Fox Orange
BikeYoke SAGMA
Der BikeYoke SAGMA in der „Urversion“ mit Schienen aus Aluminium

Der BikeYoke SAGMA Sattel wirkt nicht nur optisch direkt anders als Konkurrenzprodukte – er ist es auch! Mit einer Gesamtlänge von lediglich 242 mm gehört er zu der sehr kurzen Sorte und wirkt mit der 42 mm breiten Nase eher etwas „knubbelig“.

BikeYoke SAGMA
Im Größenvergleich: Links ein SQlab 611, rechts der BikeYoke SAGMA

Unter der PU-Haut befindet sich ein hochleistungs- Schaumstoffkern mit dämpfender Rückformrate. Häh? Ja genau – während andere Schaumarten sich direkt nach Entlastung sehr schnell zurück in die Ausgangsform begeben, bleibt das Material des SAGMA Sattels etwas länger in der mit dem Hintern vorgeformten Position. Dies bringt laut Hersteller den Vorteil, dass sich das Sitzpolster zu Beginn der Ausfahrt an die individuelle Anatomie anpasst und dann auf der ganzen Tour maximalen Komfort bietet.

BikeYoke SAGMA
Auf den ersten Blick wirkt der Sattel klein und undgewohnt – davon darf man sich nicht täuschen lassen.

Beim ursprünglichen Modell, schlicht SAGMA genannt, ist das Rail Suspension Design sofort erkennbar. Dabei handelt es sich um Schienen zur Befestigung an der Sattelstütze, welche mit Elastomeraufhängungen versehen sind und dämpfende, sowie federnde Eigenschaften aufweisen. Diese austauschbaren Absorber sind in drei Härtegraden verfügbar und können ganz leicht selbst ausgetauscht werden. Der Gedanke hinter den Elastomeren ist der, dass diese den Tretbewegungen des Beckens folgen können und der Sattel somit weniger Reibung erzeugt und mehr Komfort bietet. In dieser Kombination aus Sattelschale und Schaum, sowie dem Rail Suspension System wird der Sattel weiterhin angeboten. Das Material für die Schienen ist und bleibt bei diesem Modell Aluminium.

 

Den BikeYoke SAGMA Sattel fahre ich bereits die gesamte Saison 2022 an dem Kavenz VHP 16 Testbike und bin in Punkto Komfort mehr als nur zufrieden. „Zufrieden“ ist ja bei einem Sattel eine höchst individuelle Einschätzung, denn was für einen selbst bequem ist, kann bei jemand anderen Qualen auslösen. Ich persönlich empfand die kurze und breite Sattelnase als sehr viel weniger störend wenn es steil bergauf geht, als ich es von anderen Modellen kenne. Der Weg nach vorne auf die breite Sattelspitze ist einfach etwas kürzer und durch die gute Posterung nicht so sehr unangenehm. Beim Pedalieren merke ich deutlich, wie sich der Sattel leicht von links nach rechts wiegt und ich ihn dadurch weniger wie einen Fremdkörper wahrnehme. Bis zu 30° Neigung sind laut Hersteller möglich.

BikeYoke SAGMA
Die Schienen aus Aluminium haben sich verbogen

Im Laufe des Tests begannen die Aluminium Schienen des Sattels allerdings zu knarzen. Selbst eine erneute Montage brachte nur kurzfristig Linderung, denn kaum ein paar Kilometer gefahren, fing es jedes Mal erneut an. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass beide Schienen verbogen waren. So etwas passiert normalerweise, wenn der Sattel zu weit nach hinten geschoben, und beim Einfedern vom Hinterrad „gefangen wird“. Häufiger noch, wenn man mit dem Hintern unsanft auf den Sattel knallt. An beides würde ich mich während meines Testzeitraumes erinnern, sodass ich dies ausschließe. Da ich jedoch nicht der erste unserer Redakteure bin, welcher den Testsattel am Rad montiert hatte, möchte ich das nicht überbewerten. Dieser Defekt brachte mich dazu, schon sehr frühzeitig die neuen Carbon Schienen testen zu können, welche Bestandteil des neuen BikeYoke SAGMA Carbon sind.

BikeYoke SAGMA
SAGMA und SAGMA Carbon sind nicht nur in Schwarz, sondern auch fünf hübschen Farben verfügbar.

BikeYoke SAGMA und SAGMA Carbon sind nicht nur in Schwarz erhältlich, sondern ebenso in den Farben Fox Orange, Blau, Pink, Limone und nun auch Ruby. Neben der Farbe können Interessenten auch bei den beiden genannten Modellen die Sattelbreite wählen. 130 mm und 142 mm stehen zur Verfügung. Die Länge bleibt dabei gleich.

BikeYoke SAGMA
Farbe Ruby ist ganz neu – passend dazu gibt es natürlich die GRIPPY Griffe

Die neuen Modelle

BikeYoke SAGMA Carbon
  • UVP: 169 €
  • Gewicht: 210 gr.
  • Breite: 130 mm, 142 mm
  • Austauschbare Absorber
  • Rail Suspension Design mit Carbon Schienen
  • Farben: Schwarz, Ruby, Limone, Pink, Blau, Fox Orange
BikeYoke SAGMA
Der BikeYoke SAGMA Carbon – wie die Urversion, nur mit Schienen aus Kohlefaser

Der SAGMA Carbon ist nahezu baugleich zum ursprünglichen Modell, nur dass die Schienen aus Carbon anstatt aus Aluminium sind. Mir persönlich sind 15 gr. Gewichtsunterschied vollkommen egal, aber da mag es andere Charaktere geben. Ein Vorteil für mich ist die Haltbarkeit der Schienen, welche sich naturgemäß nicht verbiegen können. Da diese Schienen sehr leicht austauschbar sind, kann jeder Besitzer eines „normalen“ BikeYoke SAGMA das Upgrade selbst durchführen, sofern dies gewünscht ist. BikeYoke versprechen noch mehr Flex mit den Carbon Schienen, was in einem noch höherem Komfort gipfeln soll. Ich bin mir sicher, dass der Unterschied in eher homöophatischen Dosen ausfällt und für mich der Sattel eh schon der bequemste ist, welchen ich jemals fahren durfte.

Der BikeYoke SAGMA Carbon stellt sich als absolut sorglos heraus. Selbst dicke Schlammpackungen bringen den Sattel nicht zum Knarzen. Die recht glatte Oberfläche sorgt dennoch für viel Grip, was ich so nicht erwartet hätte. Ein weiterer Vorteil: Der Sattel saugt sich selbst bei starkem Regen nicht voll, sodaß man ihn effektiv abwischen kann, bevor man sich darauf setzt.

BikeYoke SAGMA Lite
  • UVP: 89 €
  • Gewicht: 225 gr.
  • Breite: 142 mm
  • CroMo Schienen
BikeYoke SAGMA
Der BikeYoke SAGMA Lite verzichtet auf das Rail Suspension System und kommt mit herkömmlichen Streben aus CroMo

Der BikeYoke SAGMA Lite Sattel ist mit der gleichen Polsterung ausgeführt wie der oben genannten Modelle, und auch die Beschichtung ist identisch. Abstriche müssen bei der Farbe gemacht werden, denn das Modell ist lediglich in Schwarz erhältlich. Für den vergleichsweise günstigen Verkaufspreis von 89 € konnte das Rail Supension Design nicht berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass der SAGMA Lite mit herkömmlichen, nicht austauschbaren Schienen aus CroMo Stahl ausgestattet ist. Kein großes Geheimnis dürfte sein, dass sich der Sagma Lite beim Pedalieren nicht so gut an die Bewegungen anpassen kann. Dennoch geht der Sattel für mich mehr als in Ordnung, wenn ich ihn mit Modellen anderer Hersteller vergleiche. Das zeigt mir, dass bereits die Polsterung sehr gut funktioniert.

BikeYoke SAGMA
Die Unterschiede zwischen den normalen und den Lite Versionen findet man unter der Haube (Links: Sagma carbon, Rechts Sagma Lite carbon)
BikeYoke SAGMA Lite Carbon
  • UVP: 139 €
  • Gewicht: 169 gr.
  • Breite: 142 mm
  • Carbon Schienen
BikeYoke SAGMA
Der BikeYoke SAGMA Lite Carbon verfügt über fixe Carbonschienen.

Das vierte Pferd im Stall ist die ultraleicht Version mit lediglich 169 gr. Gewicht. Dieser Sattel verzichtet, wie auch der Sagma Lite, auf das Rail Suspension Design. Dafür jedoch ist er mit sehr leichten, fest montierten Carbon Schienen ausgestattet. Ich habe das Gefühl, dass dieser Sattel ein wenig mehr Komfort bietet, als die Version mit CroMo Streben. Der Grund könnte hier etwas mehr Flex des Schienenmaterials sein, welches eine leichte Verwindung des Sattels bei Pedalierbewegungen erlaubt. Für mich ist der SAGMA Lite Carbon ein idealer Sattel für das Gravel- oder Rennrad, bei welchen der Fahrer nicht so oft die Position wechselt wie auf dem MTB und auch der Untergrund verhältnismäßig weniger Justage des Körperschwerpunktes erfordert.

SAGMA Lite Carbon
Der SAGMA Lite Carbon

Fazit

BikeYoke SAGMA und SAGMA Carbon konnten bereits im Langzeittest am Kavenz VHP16 Testbike das Plus an Komfort ausspielen. Der beste Sattel ist der den man nicht spürt – und genau das konnte ich mit den beiden Modellen erfahren. Auch nach langen Tagen im Sattel hatte ich nie Taubheitsgefühle oder irgendwelche Druckstellen. Auch wenn die eigenständige Optik auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig ungewohnt wirkt, so ist der Sattel es wert in die engere Auswahl genommen zu werden. Die verschiedenen Breiten der Sättel und die Farbauswahl (Sagma und Sagma Carbon) lassen Raum für individuelle Bedürftnisse. Auch die Lite Versionen ohne Rail Suspension Design konnten überzeugen. Die Preise liegen zwischen 89 € und 169 €, was ich für die Sättel völlig in Ordnung finde. Die Sättel sind ab sofort verfügbar.


Weitere Infos: BikeYoke
Text und Fotos: Thorsten Illhardt

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