Der IXS Trail RS ist kein nagelneuer Helm, hat für das aktuelle Jahr „nur“ ein Farbupdate bekommen, ist aber gerade wegen dem guten Ruf ein Enduro Helm, den wir uns in unserem großen Helmtest genauer anschauen wollten. Die weit nach hinten in den Nacken gezogene Form und eine ausgeklügelte Belüftung zeichnen den Trail RS aus.
In der Hand macht der Trail RS einen hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist sehr gut, das Design ist unaufdringlich aber ansprechend. Mit einem Gewicht von 320gr (Größe M/L) ist er zudem sehr gut in unserem Feld der Enduro Helme aufgestellt. Der Trail RS ist im Inmould Verfahren hergestellt und verspricht mit 22 Belüftungsöffnungen einen kühlen Kopf, wenn es bergauf heiß hergeht. Das Visier ist verstellbar und soll laut Hersteller bei einem Sturz nachgeben, um einen Bruch zu verhindern.
Wichtig, wie bei allen Helmen, ist die Passform und hier punktet der Trail RS auf ganzer Linie. Die Polster ziehen sich von vorne bis nach hinten durch die gesamte Innenseite des Helms und sind angenehm weich. Das Ergo Fit Ultra System von IXS ist in Weite und Höhe verstellbar und lässt sich so an eine breite Palette von Kopfformen anpassen. Alle 3 Tester, die den Trail RS auf dem Kopf hatten, empfanden diesen als sehr angenehm im Sitz und konnten keine Druckstellen verzeichnen. Durch den weit in den Nacken gezogenen hinteren Bereich des Helms stellt sich ein optimales Gefühl der Sicherheit ein ohne den Fahrer einzuschränken oder sogar zu beklemmen. Hier hat man bei IXS ganze Arbeit geleistet.
Auf dem Trail gilt es dann sich zu bewähren. Bergauf sind wir die letzten Tage doch deutlich mehr ins schwitzen gekommen, da die Temperaturen so langsam ordentlich durch starten. Perfekte Konditionen, um die Belüftung eines Helms zu testen. Die Zirkulation durch die Front ist ausgezeichnet und bis auf eine Ausnahme konnten wir keinen Hitzestau unter dem Helm feststellen. Die einzige Position, die etwas wärmer wurde als erwartet, war der obere Teil des Kopfes, dem ein zusätzlicher Belüftungskanal gut stehen würde. Alles in allem allerdings nicht so dramatisch, dass wir es wirklich bemängeln würden, ein Produktupdate in diese Richtung für 2016 würde dem Trail RS aber sicher zugute kommen.
Bergab können wir kurz zusammenfassen. Lüftung passt! Etwas besser ausformuliert soll das bedeuten, dass keinen der von uns bisher getesteten Helme bergab die Luft ausging. Ein spürbarer Luftstrom kühlt den Kopf des Fahrers angenehm ohne zwischendurch zu stark zu werden. Das Konzept geht hier also voll auf. Wenn es dann auf diversen Trails ruppig zur Sache geht erkennt man auch, dass der Trail RS ausgezeichnet an der Position des Kopfes bleibt, für die man ihn eingestellt hat. Auch schnelle Kopfbewegungen können den Sitz des Helmes nicht aus der Ruhe bringen und wir mussten zu keinem Zeitpunkt das Haltesystem des Trail RS nachjustieren.
Der Kinnriemen lässt sich gut anpassen und dank der Y-Clips nahe unter die Ohren führen. Schön zu sehen ist das kleine Plus an Komfort durch die vorhandene Polsterung des Kinnriemens. Dieser wird mittlerweile bei manchen Herstellern aus uns unerklärlichen Gründen eingespart. Unnötig in unseren Augen, da diese sinnvolle Erweiterung des Komforts sicher kein großes Loch in die Produktionskosten reißt. Eine Kamerahalterung für den Helm wird von IXS nicht mit geliefert und kann auch nicht separat erworben werden. Bei Enduro Helmen nicht ganz so dramatisch, möchte man dennoch eine Kamera befestigen muss man sich anders behelfen.
Fazit:
Bis auf minimale Abzüge in der Belüftung am Oberkopf und der fehlenden Halterung für eine Action-Cam haben wir nichts am Trail RS auszusetzen. Alle 3 Redaktionsköpfe empfanden die Passform als sehr gelungen und griffen bei den Testtouren gerne auf den Helm zurück. Das völlig akzeptable Gewicht und die schon als günstig zu bezeichnende UVP von 99,90 Euro machen den Trail RS zu einem Sorglos-Produkt.