Der allgemeine Trend zum Neck Brace ist stark rückläufig, meist wird das Argument der eingeschränkten Bewegung angeführt, gefolgt von „in all den Jahren ist mir auch nichts passiert“. Uns von Cycleholix verschafft eine gute Sicherheitsausstattung, zu der ein Neck Brace einfach gehört, ein gutes Gefühl, was uns deutlich freier fahren lässt. Vor einigen Wochen haben wir euch in unserem Erstkontakt den Leatt DBX 6.5 Carbon vorgestellt, Zeit ein Fazit zu ziehen.
Setup
Genau wie sein günstiges Pendant lässt sich der DBX 6.5 Carbon werkzeuglos einstellen. Über Klemmverschlüsse können sowohl die Brust-, als auch die Rückenauflage vor und zurück gestellt werden. Ziel ist es, dass die Schulterflügel mittig auf der Schulter sitzen. Weiter muss der Abstand zum Helm sich in einem Bereich von 50 – 130 mm vorne und 50 – 170 mm hinten befinden.
Spätestens jetzt ist ein Assistent zum Messen der Werte von Vorteil. Sollte der Leatt zu hoch oder zu tief sitzen, können beide Auflagen weiter auseinander oder wieder zusammengeschoben werden. Damit ändert sich die Höhe und die Flügel können auf der Schulter aufliegen.
Zu guter Letzt muss der passende Winkel des Rückenteils gefunden werden, was über verschiedene Gummikeile (0°, 5° und 10°) schnell und einfach erledigt ist.
Auf der Strecke
Lowprofile ist und bleibt beim DBX Programm. In der Kombination mit einem Troy Lee D3 Carbon Helm hatten wir stets ausreichend seitliche Bewegungsfreiheit um z.B. ohne Einschränkung in Kurven zu schauen. In steilen Abfahrten bzw. im tiefen Stand bei entsprechender Gangart konnten wir den Kopf weit genug nach hinten legen um nach vorne zu schauen, ohne durch den Neck Brace limitiert zu sein. Gleiches gilt für Sprünge, bei denen wir beim Anpeilen der Landung nicht vom DBX eingeschränkt wurden.
Tragekomfort
Der DBX sitzt außerordentlich bequem und liegt großflächig auf. Das Haltesystem stört kein bisschen und hält den DBX an Ort und Stelle, ohne dabei einzuschneiden. Dank dem ultra geringen Gewicht von nachgewogenen 690 Gramm ist er fast gar nicht zu spüren, was ihn in Verbindung mit der großen Bewegungsfreiheit nahezu vergessen lässt.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist der einseitige Verschluss. Anfangs hatten wir das Phänomen einer Scheinverriegelung, da der Verschluss beim einfädeln einmal leise geklickt hat, jedoch noch nicht korrekt geschlossen war. Was da genau geklickt hat haben wir nicht herausgefunden, der Verschluss musste einmal nachgedrückt werden, was das erwartete laute Klicken nach sich zog. Nach einem Tag der Benutzung hatten wir keine Probleme mehr und haben den Verschluss sofort intuitiv richtig verriegeln können.
Die Polster sind nicht wie früher aus Stoff, sondern aus weichem Plastik. Der große Vorteil ist hierbei, dass der Leatt DBX so gemeinsam mit dem Bike mit dem Wasserschlauch gesäubert werden kann und nicht wie früher, die Polster umständlich demontiert und in die Waschmaschine gelegt werden mussten. Ein deutlicher Komfortgewinn.
Fazit
Zum Glück blieben wir während der Testdauer von schweren Stürzen verschont, sodass wir weiterhin darauf vertrauen, dass uns der DBX bestens schützt, wenn es dann tatsächlich soweit ist. Die einzige Kritik, die sich der DBX 6.5 Carbon gefallen lassen muss, ist der Preis. Die unverbindliche Preisempfehlung von 549,- € ist einfach ein Wort.
Leichtbau kostet halt nicht nur am Bike, sondern auch bei der Schutzausrüstung entsprechend und hier liegt der große Vorteil des DBX 6.5. Die Carbon Variante ist im Vergleich zu ähnlichen Produkten, teils aus dem eigenen Haus, leichter und fällt während der Fahrt kaum bis gar nicht auf. Der Tragekomfort liegt auf höchstem Niveau, so dass wir auch nach einem ganzen Tag im Bikepark den Kringel um den Hals nicht leid wurden.
Text und Bilder: Michael Klasen
Weitere Informationen: Sports Nut GmbH