Aktuell sieht es ganz danach aus, als wären 29er im Dowhill-Bereich „the next Big Thing“. Die Vorteile liegen klar auf der Hand, aber es ist nicht zwingend die beste Wahl für jede Strecke. Alutech war einer der ersten Hersteller die bereits im letzten Jahr ein nahezu serienreifes 29er Downhillbike auf Basis der bekannten Sennes vorstellten. Auf dem Bikefestival in Willingen haben wir uns das gute Stück etwas genauer angesehen und euch einen Bikecheck mitgebracht.

Die 29er Sennes kommt optisch alles andere als dezent daher.
Die 29er Sennes kommt optisch alles andere als dezent daher.

Aktuell kommt nahezu jeder große Hersteller mit einem 29er Downhill-Bike um die Ecke. So schnell, dass die Industrie teilweise Probleme hat hinterher zu kommen. Vor allem im Bereich der Laufräder stehen zwar viele Hersteller in den Startlöchern was Downhill Laufräder angeht, aktuell greift man aber zum Beispiel bei Alutech noch auf Enduro Laufräder für den härteren Einsatz zurück. Für die Zukunft ist geplant, die neuen Newmen DH Laufräder an der Sennes zu verwenden.

Hält, sind aber keine offiziellen DH Laufräder.
Hält, sind aber keine offiziellen DH Laufräder. Die Frequency 29 von WTB.

Dasselbe Problem hat man aktuell noch am Fahrwerk, genauer genommen an der Front. Die verbaute Dorado war in Willingen noch als Prototyp markiert, ist aber aktuell bereits bei Alutech in der Sennes verbaut und serienreif verfügbar. Momentan sind Fox und Manitou die einzigen Hersteller die eine 29er Doppelbrückengabel im Programm haben. Hier wird sich sicher im Laufe der Saison noch einiges tun und wir erwarten spätestens zur Eurobike ein breites Feld an Komponenten für den 29er Downhill-Bereich.

Die Dorado an der Front ist noch ein Prototyp. Die Farbe darf bitte genau so in Serie kommen.
Die Dorado an der Front ist in Willingen noch ein Prototyp gewesen und kommt auf 203 mm Federweg.

Die Dimensionen der 29er Sennes sind gewachsen und vor allem der Blick auf die Geometriewerte macht das deutlich. Alutech setzt hier klar auf den Race-Bereich und bietet bereits in Größe S einen Reach von 440 mm. Generell deckt Alutech mit Größen von S bis XL so ziemlich jede Körpergröße und Geschmack ab.

Die Geo in der Übersicht.
Die Geo in der Übersicht.

Der Rahmen der Sennes ist komplett auf 29 Zoll optimiert und kommt mit einer Wippe aus Carbon. Das erhöht die Steifigkeit und spart zusätzlich noch ein paar Gramm Gewicht ein. Die restlichen Komponenten setzen sich aus Magura, Twinworks, Answer und SRAM zusammen.

Die Sattelstütze wird so nicht in der Serie kommen.
Twinworks meets Kohlefaser!
SRAM stellt den Antrieb.
SRAM stellt den Antrieb.

In Willingen hat Tibor Simai die neue Sennes direkt mal über die bekannte Downhill Strecke bewegt und war nach dem ersten Run sichtlich begeistert. Auch unsere ersten Eindrücke sind bis jetzt sehr positiv und die Sennes lässt sich trotz ordentlicher Länge erstaunlich agil bewegen. Hohe Laufruhe und Stabilität kombiniert mit einem gewissen Maß an Verspieltheit scheinen auch im Downhill-Bereich machbar zu sein. Man merkt das der Einfluss der aktuellen, sehr potenten 29er Enduros sehr groß ist.

Der Hinterbau der Sennes ist auf die Laufradgröße optimiert.
Der Hinterbau der Sennes ist auf die Laufradgröße optimiert.

Ob und wie die 29er Downhill Geschosse bei den Endkunden ankommen, muss sich noch beweisen. Aktuell sind wir der Meinung, dass es zum einen stark von der Strecke abhängig ist und zum anderen noch sehr auf Race ausgelegt ist. Theoretisch müsste man sich je nach Bikepark ein 27.5 und ein 29 Zoll Modell in die Garage stellen. Praktisch wird das aber kaum jemand machen. Es wird sich zeigen ob die 29er Downhiller genauso einen Hype auslösen wie ihre „kleinen“ Enduro Geschwister. Aber auch hier ist Alutech gut aufgestellt und wird bald die überarbeitete Tofane vorstellen.


Text: Patrick Frech
Fotos: Michael Klasen
Weitere Informationen: Alutech

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