Mitte 2014 wurde die neue Generation des Giant Reign vorgestellt und sorgte mit grundlegenden Änderungen im Vergleich zu seinem Vorgänger für Aufsehen.
Neben dem Wechsel auf 650b Laufräder war es insbesondere der gewachsene Radstand und der auf 65 Grad abgeflachte Lenkwinkel, der dieses Bike mehr als konsequent dem aktuellen Trend bei modernen Enduro-Bikes anpasste. Zudem ist das Reign seit diesem Jahrgang auch in einer Carbonversion erhältlich.
Für den neuen Jahrgang 2016 bietet Giant das Reign in fünf Versionen zu Preisen zwischen 2.599,90 Euro für das Einstiegsmodell in Aluminium und 6.999,90 Euro für das Topmodell mit Carbonrahmen an.
Für unseren Test hat uns Giant Deutschland das Reign 1.5 LTD zur Verfügung gestellt, das mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 3.199,90 Euro die mittlere Ausstattungsvariante der drei Aluminium Modelle darstellt.
Giant Reign – Ausstattung
Rahmen: | GIANT Reign 27.5″ AluxX SL Aluminium, 160mm Maestro, OverDrive Steuerrohr, PowerCore BB92-PressFit Tretlagergehäuse, ISCG05-kompatibel, interne Zugverlegung, integrierter Unterrohr- und Kettenstreben-Protektor, konvertierbare Ausfallenden kompatibel mit 12mm-Steckachse |
Gabel: | RockShox Pike RC SoloAir, 160mm, 1⅛“~1½“-OverDrive Alu-Schaft, 15mm-Steckachse, 46mm Offset |
Dämpfer: | RockShox Monarch Plus RC3 DebonAir |
Lenker: | GIANT Contact SL DH RiserBar, 19mm Rise, 31.8×800 |
Vorbau: | Truvativ Holzfeller, ±0°, 31.8 |
Sattelstütze: | GIANT Contact SL Switch-Remote, Vario-Stütze, Zero-Offset, 30.9, 345mm/100mm (S), 395mm/125mm (M-L), 440mm/150mm (XL) |
Sattel: | GIANT Contact Upright |
Schalthebel: | Shimano Deore XT Dyna-Sys11 M8000 1×11 |
Schaltwerk: | Shimano Deore XT Dyna-Sys11 Shadow Plus M8000 |
Bremsen: | Shimano Deore XT M8000, Hydraulik-Scheibenbremse, RT86 Ice-Tech Rotoren (203/180mm) |
Bremshebel: | Shimano Deore XT M8000 |
Kassette: | Shimano Deore XT Dyna-Sys11 M8000-11f., 11-42 Z. |
Kette: | KMC X11L |
Kurbelsatz: | Shimano Deore XT Dyna-Sys11 M8000-1 HollowTech II, 32 Z., MRP AMG 1x Kettenführung, Alu-Backplate |
Innenlager: | Shimano BB-MT800-PA (Deore XT-Serie) PressFit BB92 |
Felgen: | GIANT PAM-2 Disc Laufrad-Satz, geöst, ETRTO 24-584 |
Naben (v/h): | GIANT by Formula PAM, 15x100mm- / DT Swiss RWS 12x142mm-Steckachse |
Speichen: | Sapim Race 2.0~1.8 schwarz, 32/32 Speichen |
Reifen: | Schwalbe Hans Dampf Performance, faltbar, 60-584 |
Quelle: Giant
Wie auf den Bildern zu erkennen ist, entsprach unser Test-Bike nicht ganz der von Giant angegebenen Serienausstattung. Anstelle der Giant eigenen Contact SL Vario Sattelstütze wurde das Test-Bike mit einer RockShox Reverb Stealth ausgeliefert. Die Kette wurde von einer MRP G3 Kettenführung gehalten, die statt der neueren MRP AMg montiert wurde.
Giant Reign – Der erste Eindruck
Starten wir mit dem Zitat eines Spaziergängers: „Also damit übersieht man Dich nicht!“ Das Reign in seinem orange-blauen Design mit der Bezeichnung „Sunburstorange-Grabberblue“ fällt auf. Dabei tragen nicht nur die kräftigen Farben, sondern ebenso die klaren Linien des Rahmendesigns mit seinen innenverlegten Brems- und Schaltzügen bei. Diese werden mit Hilfe zweier Gummieinsätze in das Unterrohr geführt und gleichzeitig sehr gut abgedichtet, um Schmutz und Wasser aus dem Rahmeninneren fernzuhalten.
Die meisten Enduros werden heutzutage aufgrund der recht großen Übersetzungsbandbreite moderner 11-fach-Antriebe ohne Umwerfer, oder sogar ohne überhaupt die Möglichkeit einen Umwerfer zu verwenden, ausgeliefert. Wir gehen auch davon aus, dass nur sehr wenige Kunden einen Umwerfer nachrüsten möchten oder den 1×11 Antrieb gegen einen Antrieb mit Umwerfer tauschen. Trotzdem finden wir es sehr gut, dass Giant seinen Kunden die Wahl lässt und ihnen diese Möglichkeit einräumt.
Ohne das Rad gefahren zu sein, wird mit dem ersten Blick auf das Bike und die Geometrietabelle klar, wofür das Reign konstruiert wurde: Geschwindigkeit!
Mit einem Lenkwinkel von 65 Grad liegt das Giant schon sehr nah an Werten, die vor wenigen Jahren noch bei Downhill-Bikes zum guten Ton gehörten. Gleiches gilt für den Radstand. 119,1 cm bei der von uns getesteten Rahmengröße Medium sollten ein Garant für Laufruhe und Stabilität bei hohem Tempo sein.
Mit einem Reach von 44,4cm liegt das Giant ebenfalls für ein rennorientiertes Enduro voll im Trend. Der Fahrer bekommt ausreichend Platz, um sich zwischen der Vorder- und Hinterachse optimal zu positionieren.
Maximale Kontrolle soll auch der Giant Contact SL DH Lenker ermöglichen. 800 mm sind für ein Enduro-Bike schon eine klare Ansage.
Ein gutes Enduro sollte jedoch mehr können, als schnell geradeaus zu fahren.
Mit einem 50 mm kurzen Truvativ Holzfeller Vorbau, 43,4 cm kurzen Kettenstreben und eine RockShox Pike RC, die über einen speziell für Giant um 4 mm verlängerten Offset verfügt, soll die Agilität des Reign effektiv gesteigert werden.
Auf dem Trail
Bereits beim ersten Aufsitzen bestätigte sich, was die Geometriedaten vermuten ließen. Der für einen Medium Rahmen recht lange Reach in Verbindung mit einem kurzen Vorbau und dem 800 mm breiten Lenker ermöglichen dem Fahrer eine sehr zentrale aber auch durchaus sportliche bis aggressive Position auf dem Bike einzunehmen. Diese resultiert aber auch aus einen – für ein Enduro-Bike – sehr geringen Stack von nur 57,7 cm. Denn die Kombination aus 57,7 cm Stack, nur einem 5 mm Spacer, einem 0 Grad flachen Vorbau und lediglich 19 mm Rise des Lenkers führt dazu, dass der Fahrer rund zwei, drei oder sogar bis zu vier Zentimeter tiefer zum Lenker greifen muss, als es bei anderen aktuellen Enduro-Bikes der Fall ist.
Diese für uns recht ungewohnte Position auf dem Reign lernten wir jedoch sehr schnell während der ersten Testfahrten zu schätzen. Denn nimmt das Reign erst einmal Fahrt auf, benötigt es insbesondere in schnellen offenen Kurven ordentlich Druck auf dem Vorderrad, was durch das tiefe Cockpit mit seinem breiten Lenker leicht von der Hand geht.
Nach kurzer Zeit war uns eins klar: Schnelle und harte Abfahrten sind die Paradedisziplin des Reigns. Mit der passenden Fahrwerkseinstellung liegt das Reign schlichtweg satt auf der Piste.
Nach einigen Experimenten entschieden wir uns bei einem Fahrergewicht von rund 88 kg die Pike mit zwei Token bei ca. 25 % Negativfederweg und den Monarch Plus mit 5 der sogenannten Bottomless Rings und ca. 30 % Negativfederweg zu fahren.
Mit diesem Setup harmonierten die RockShox Pike RC und der Monarch Plus RC3 DebonAir sehr gut. In Verbindung mit dem langen Radstand und dem 65 Grad flachen Lenkwinkel vermittelten sie ein so hohes Maß an Sicherheit, dass der Vergleich zu einem Mini-DH-Bike für uns durchaus angebracht werden darf, was nicht zuletzt durch den Giant Maestro Hinterbau realisiert wird.
Dieser ist dank der Auslegung des virtuellen Drehpunktes frei von Bremseinflüssen und unterstützt den Fahrer somit in jeder Situation mit bester Traktion. Zudem ist der Hinterbau von Grund auf progressiv ausgelegt, was es uns ermöglichte den Federweg gut auszunutzen ohne wirklich oft Durchschläge in Kauf nehmen zu müssen.
Sehr gut gefiel uns auch, dass das Reign seine Arbeit selbst bei rauen Abfahrten sehr leise verrichtet. Dank der gut durchdachten Zugverlegung klappert nichts und auch die Kette ist dank des gedämpften Shimano XT Schaltwerkes in Verbindung mit dem robust gestalteten Kettenstrebenschutz – wenn überhaupt – nur sehr selten zu hören.
Vor den ersten verwinkelten Abfahrten waren wir ehrlicherweise ein wenig skeptisch, ob die Geometrie des Reign uns den Spaß an engen Kurven und langsameren Abschnitten nehmen würde. Wir können vorwegnehmen, dass dies vollkommen unbegründet war. Für ein Bike mit dieser Länge lässt sich das Reign verhältnismäßig leichtfüßig durch enge Trails und Haarnadelkurven zirkeln. Auch wenn uns der direkte Vergleich mit anderen Gabeln im Reign fehlt, scheint das Rezept von Giant mit einer speziell auf das Reign ausgelegten Pike aufzugehen.
Wie anfangs schon beschrieben, verbaut Giant eine Pike mit einem um 4 mm größeren Offset. Die Vorderachse sitzt somit 4 mm weiter vor dem gedanklich verlängerten Steuerrohr als bei einer normalen RockShox Pike, was somit zu einem geringeren Nachlauf führt und damit dem Lenkverhalten zu etwas mehr Agilität verhilft. Zusammen mit den 43,4 cm kurzen Kettenstreben ergibt sich somit ein Gesamtpaket, das sich trotz der Souveränität auf schnellen Abschnitten deutlich besser – wenn auch mit etwas Nachdruck – durch enge Passagen bewegen lässt, als wir es vor dem Test erwartet hätten. Sollte jemand planen eine andere Gabel mit Standard-Offset zu verbauen, so muss ihm klar sein, dass dies zumindest eine kleine Auswirkung auf das Lenkverhalten haben wird.
Auf der Abfahrt hat uns der Maestro Hinterbau in Verbindung mit dem RockShox Monarch Plus überzeugt. Auf flachen Passagen und berghoch hat er uns überrascht. Trotz 30 % Negativfederweg lässt sich das Reign gut pedallieren. Bei vollständig geöffneter Druckstufe des Monarch Plus wippt das Reign zwar ein wenig, was wir aber nur selten als wirklich störend empfanden bzw. gerne in Anbetracht der Abfahrtqualität in Kauf nahmen. Auf Wunsch lässt sich aber auch dieses leichte Wippen mit einem Griff zur Druckstufenverstellung des Dämpfers nahezu eliminieren.
Die zuvor beschriebene tiefe Position des Lenkers hilft, das Vorderrad auch bei steilen Anstiegen am Boden zu halten. An dieser Stelle müssen wir jedoch erwähnen, dass das Reign mit seiner Sitzposition und den nachgewogenen 13,87 kg (ohne Pedale) keine Bergziege ist, die es aber auch nicht sein will. Dies sollte auch ohne diesen Test jedem klar sein, der ein Enduro-Bike mit dieser Abfahrtsqualität sucht.
Rahmen und Ausstattung
Mit Abschluss des Tests nach einem Zeitraum von sechs Wochen, möchten wir noch näher auf den Rahmen und die Ausstattung des Reigns eingehen.
Die Form des Rahmens ist zweckmäßig. Das tief heruntergezogene Oberrohr und die geringe Überstandshöhe schaffen viel Platz für den Fahrer. Sollte es den Lenker bei einem Sturz einmal verschlagen ist genug Platz zwischen Bremshebeln und Oberrohr, sodass es im Fall der Fälle nicht zu hässlichen Dellen im Oberrohr kommt.
Die Rahmengröße Medium fühlte sich aufgrund der im Vergleich zu früher gewachsenen Ausmaße auch bei einer Körpergröße von 182 cm gut an. Wer das Reign bei vergleichbarer Körpergröße regelmäßig auf Touren und verwinkelten Trails einsetzen will, sollte auf jeden Fall einmal die Größe Medium ausprobieren. Wer hingegen das Maximum an Geschwindigkeit herauskitzeln möchte, oder sogar über das ein oder andere Enduro-Rennen nachdenkt, sollte sich gegebenenfalls sogar den Sprung zu Rahmengröße Large durch den Kopf gehen lassen.
Der einzig größere Kritikpunkt am Reign betrifft die bauartbedingte Enge im Bereich der Hinterbauanlenkung und des Tretlagerbereichs. Diese führt unweigerlich dazu, dass sich nicht nur Dreck und Schlamm recht schnell in diversen Ecken und Taschen ansammeln, sondern ebenfalls die Montage und Demontage des Dämpfers mitsamt der notwendigen Scheiben und Hülsen erschwert wird.
Wer gerne ab und an mit seinem Fahrwerk experimentiert oder den Dämpfer regelmäßig zwecks Wartung oder Reinigung ausbauen möchte, muss leider etwas mehr Arbeit in Kauf nehmen. Die obere Dämpferachse ist zwar schnell ausgebaut, jedoch sollte hier vorsichtig gearbeitet werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass zwei kleine Unterlegscheiben herabfallen können, was in der ein oder anderen unaufgeräumten Werkstatt zu verzweifelten Suchaktionen führen kann. Der Ausbau der unteren Achse gestaltet sich leider nicht so einfach, da hierfür erst einmal das Tretlager entfernt bzw. die rechte Kurbel so weit abgezogen werden muss, bis die Achse vollständig herausgezogen werden kann. Auch die Montage erfordert dann im Anschluss ein wenig Fingerspitzengefühl, da der Dämpfer unten mit zwei großen Aluminiumbuchsen auf der Achse zentriert wird, die sich beim Versuch der Montage auch gerne einmal in die ohnehin schon Enge Aussparung des Rahmens verabschiedet haben.
Auch wenn hier unserer Meinung nach noch Verbesserungspotenzial besteht, haben wir diesen Mehraufwand in der Werkstatt aber aufgrund der sehr guten Performance des Hinterbaus sowie der tiefen und geschützten Position des Dämpfers gerne in Kauf genommen.
Dass wir mit dem recht tiefen Cockpit sehr zufrieden waren, haben wir bereits mehrfach erwähnt. Dennoch empfehlen wir allen, die das Reign auch auf längeren Touren einsetzen möchten das Cockpit mit ein oder zwei Spacern unter dem Vorbau anzuheben oder auf einen Lenker mit größeren Rise zu wechseln. Dies führte auch bei uns zu einer etwas entspannteren Sitzposition auf langen Tretpassagen.
Sehr gut gefallen hat uns auch die Tatsache, dass Giant das Reign mit einem 800 mm breiten Lenker ausstattet. Dieser wird zwar bestimmt für viele Fahrer etwas zu breit sein, kann aber schnell auf das passende Maß reduziert werden.
Das RockShox Fahrwerk passt sehr gut zum Reign. Es verrichtet seinen Dienst zuverlässig und lässt dem interessierten Fahrer viel Spielraum zur Abstimmung. Wer es eher sportlich straff mit weniger Negativfederweg mag, kann mit dem Reign ebenso auf seine Kosten kommen, wie jemand der sein Fahrwerk mit mehr Volumenspacern im Dämpfer bzw. mehr Tokens in der Gabel zum Anfang sehr feinfühlig und weich aber zum Ende hin sehr progressiv auslegen möchte.
Während uns der Dämpfer von seinem Grundsetup in allen drei Druckstufenpositionen sehr gut gefiel, empfanden wir die Pike RC mit komplett geöffneter Druckstufe etwas zu soft. In den meisten Fällen haben wir die Druckstufe ca. 5 – 7 Klicks geschlossen, um mehr Feedback vom Untergrund zu erhalten und um zu verhindern, dass die Gabel bei Bremsmanövern und in Anliegern zu viel Federweg freigibt.
Die alternativ zur Serienausstattung montierte MRP G3 Kettenführung verrichtete ihren Dienst selbst bei stärkster Verschmutzung ohne Probleme und ohne störende Geräusche. Einzig während der Fahrt auf den obersten Ritzeln berührte die Kette die Innenseite der oberen Führung. Mit der eigentlich verbauten MRP AMg, wie sie auch auf der Giant Homepage gezeigt wird, sollte dieses kleine Problem aufgrund der kürzeren oberen Führung der Vergangenheit angehören.
Der Laufradsatz von Giant hinterließ einen zuverlässigen und stabilen Eindruck, wirkte dabei aber auch ein wenig träge. Mit einem nachgewogenen Gewicht von 2,2 kg ohne Reifen, Ritzel und Bremsscheiben gehört er allerdings auch nicht zu den leichtesten Laufradsätzen für Enduro-Bikes. In Anbetracht des fairen Preises für das Komplettrad geht das aber für uns in Ordnung.
Das Reign 1.5 LTD kommt von Werk aus mit Schwalbes Hans Dampf für Vorder- und Hinterrad. Zwar ist der Hans Dampf aus unserer Sicht ein sehr guter Allroundreifen für Enduro-Bikes, jedoch finden wir, dass ein aggressiverer Vorderreifen dem Naturell des Bikes besser entsprechen würde. Wir können nicht nachvollziehen, warum Giant alle hochpreisigen Reign Modelle mit Schwalbe Magic Mary am Vorderrad und Hans Dampf am Hinterrad ausliefert und beim Reign 1.5 LTD andere Wege geht. Hinzu kommt noch, dass Giant die einfachere Performance Edition des Hans Dampf verbaut. Der Hans Dampf in der Performance Edition ist ganz klar kein schlechter Reifen, nur sollte nach unserem Verständnis bei einem Bike mit einer UVP von über 3.000 Euro nicht unbedingt an den Reifen gespart werden.
Der neue Shimano XT M8000 Antrieb hat sich auch unter widrigsten Bedingungen als extrem zuverlässig erwiesen. Die Schaltpräzision hat keine Wünsche offengelassen und die Shadow Plus Technologie hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Giant sich ohne nervendes Kettenschlagen über die Trails bewegen lässt.
Die neuen XT Bremsen sind eine sehr gute Wahl und stehen dem tadellosen Antrieb in nichts nach. Die Bremsscheiben schleifen nicht und es ist immer ausreichend Bremsleistung vorhanden. Die neuen Bremshebel liegen gut in der Hand und dank der Hebelweitenverstellung war die Wunschposition der Hebel schnell gefunden. Wurde es nass und matschig, konnten die Bremsen auch kurzzeitig laut werden. Nach ein oder zwei beherzten Bremsmanövern war dann aber auch schnell wieder Ruhe.
Das Fazit zum Giant Reign
Das Giant Reign 1.5 LTD hat uns mit seiner stimmigen Ausstattung überzeugt. Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 3.199,90 Euro bekommt der Kunde ein extrem souveränes Enduro mit einem abfahrtsorientierten Rahmen, gut abstimmbaren Fahrwerk und der neuen Shimano XT Gruppe, die bei allen Witterungsbedingungen tadellos funktionierte. Für den ambitionierten Racer oder alle, die einfach noch eine Schüppe in Sachen Agilität und Beschleunigungsvermögen drauflegen möchten, sei der Blick auf die weiteren Reign Modelle empfohlen, die mit leichteren Laufradsätzen oder auch einem Carbonrahmen die Messlatte noch ein Stück höher legen. In Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis dürfte es jedoch schwer bis unmöglich sein das Reign 1.5 LTD zu übertreffen.
Text: Robin Krings
Fotos: Michael Klasen
Weitere Infos: giant-bicycles.com/de
Hi Leiute,
Kann mir jemand sagen welche maximale Reifenbreite in den Himterbau passt ?
Grüße Big-L
Hallo Klaus,
hierzu habe ich leider auch keine offizielle Info für dich.
Ich kann nur sagen, dass bei den verbauten 2,35er Schwalbe Reifen noch ausreichend Platz vorhanden war. Maxxis Reifen sollten daher auch bis 2,5″ passen.
Viel größer würde ich persönlich bei den Reifen nicht gehen, da es sonst mit der vertikal verlaufenden Strebe des Hinterbaus recht knapp werden könnte.
Dies sind jedoch nur Vermutungen.
Beste Grüße
Robin
Hi,
für alle die das Bike bestellt oder schon zu Hause haben: Überprüft mal ob ihr die RC3 Version des Dämpfers habt. Giant liefert anscheinend nur den Monarch Plus R Debon Air, d.h. ohne Lockouthebel aus, obwohl er in der technischen Beschreibung angegeben wird. War bei mir so, und auch bei einem den ich am WE in Leogang getroffen habe.
Ich hab das reklamiert und warte noch auf Antwort.
Viele Grüße
Chris
Hi Chris,
da Du sowohl das 2er als auch das 1.5er gefahren bist:
Wie verhält sich das mit der Agilität im Vergleich der beiden? Ähnlich oder gibt es einen merklichen Unterschied? Immerhin 700r unterschied.
Im Enduro-Mag wurde das 2er ja als eher träge beschrieben im vergleich zu allen anderen getesteten Bikes im Vergleichstest (wobei es da auch preislich deutlich unterhalb der anderen liegt).
VG
Frank
Vielen Dank für den tollen ausführlichen Test.
Ich hatte das Giant 2 LTD 2016 im Februar 2016 einige Tage in Rotorua, Neuseeland als Leihbike, und war von den Bergabqualitäten intererssanterweise auch auf technisch engen Trails begeistert. Hab mir jetzt das 1.5 LTD geholt, weil ich unbedingt eine 1×11 wollte. An meinem Bike ist übrigens auch eine Reverb verbaut. Ich hab nun mein Fritzz 2015 mit einer 180er Gabel rumstehen und überlege die 180er Gabel mal umzubauen, hab aber Bedenken wg. dem Offset und auch das die 2cm die Geometrie hin zum Schlechteren beeinflussen könnten. Was ist deine Meinung dazu?
Viele Grüße
Chris
Hallo Chris,
ob sich das Reign nach diesem Umbau schlechter oder besser anfühlt, sollte ausschließlich von Deinem persönlichen Geschmack abhängen. Wenn Du die Möglichkeit zu diesem Umbau hast, probiere es doch einfach mal aus, um den Unterschied zu spüren. Der flachere Lenkwinkel in Verbindung mit dem anderen Offset sollten dem Reign zu noch mehr Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten verhelfen. Ob das Reign sich dann noch vergleichsweise agil in langsameren Abschnitten verhält, kann ich so nicht einschätzen.
Viele Grüße
Robin
Hallo Frank,
ich muss gestehen: ich hab das 1.5er jetzt seit 2 Wochen zu Hause stehen und bin noch kein einziges Mal gefahren. Heute nachmittag ist Premiere auf den lokalen Trails. ;-)
Aber rein vom Handling/Agilität sollte zwischen dem 2er und 1.5er eigentlich kein Unterschied sein. Das was du beschreibst bzw. im Testbericht beschrieben wurde empfinde ich persönlich nicht so. Das Problem mit Testberichten und auch Empfehlungen von jemand anderem ist halt, daß das Ganze unglaublich subjektiv ist. Manche lieben es maximal agil, manche wollen tief „downhill“-mässig im Bike stehen. Ich gehöre anscheinend zur zweiten Fraktion (wahrscheinlich gibt’s noch mehrere Fraktionen).
Da hilft nur das Bike auf der Art Trails zu testen die du dann auch gerne fährst. Dafür lohnt sich meiner Ansicht nach auch mal etwas Geld für ne Leihgebühr über ein oder (wie bei mir) mehrere Tage in die Hand zu nehmen. Das hat mir die Augen geöffnet und mir war klar daß ich das Reign statt dem Fritzz fahren will. Und das heißt jetzt nicht daß das Fritzz n schlechtes Rad ist. Es passt halt nicht so gut zu mir.
Hallo
Habt Ihr Euch da mit dem Offset nicht vertan
Ich meine je höher der Offset je besser der Geradeauslauf ,was die Agilität eher einschränkt, ich habe mir aus diesem Grund direkt ins Rahmenkit die Originale Pike eingebaut und bin mit dem Handling sehr zufrieden, bergab ist das Rad immer noch ein Dozer.
Grüße Achim
Hallo Achim,
ein größerer Offset der Gabel sorgt für einen kleineren Nachlauf und somit für ein „agileres“ Lenkverhalten.
Giant verbaut diese Gabel, um damit die etwas größere „Trägheit“ beim Einlenken reduzieren, die der recht flache Lenkwinkel des Reign mit sich bringt.
Gerade wenn man wie Du eine Gabel mit normalem – also geringerem – Offset verwendet, führt der größere Nachlauf zu noch mehr Stabilität im Geradeauslauf. Es passt also zu Deiner Beschreibung, dass sich Dein Bike wie ein Dozer fährt.
Viele Grüße
Robin