Leicht, steif und schnell – so wurde uns der e*thirteen XCX Race Laufradsatz angekündigt. Insbesondere die Version mit einer Innenweite von 28 mm hat uns stark angesprochen, sodass wir diese für einen Test herangezogen haben. Der 29“ Laufradsatz soll laut Hersteller 1.520 g wiegen und nicht nur für XC Bikes, sondern auch für potente Trailbikes bestens geeignet sein. Der Laufradsatz hat uns ein Jahr begleitet und erhält in diesem Artikel sein Testfazit.
Die Fakten:
Laufradgröße: 29“
Nabenbreite: Boost 15×110 mm (v), 12×148 (h)
Innenweite: 28 mm (Version IW28)
Max. Reifenbreite: 2.1 – 2.4“
Speichenzahl: 28
Rastwinkel: 6°
Freilauf: Shimano Microspline oder SRAM XD
Gewicht: Herstellerangabe 1.520 g, gewogen 1.565 g
Preis UVP: 1.598 €
Details:
Für rund 1.600 € erhält der Käufer einen Laufradsatz mit lebenslanger Garantie. Der Käufer hat dabei die Wahl, ob er auf einen SRAM XD Freilaufkörper setzt, oder sich für Shimano Microspline entscheidet. Aufgrund der vorhandenen TRS+ Kassette, ebenfalls von e*thirteen, entschieden wir uns für die kompatible SRAM Version.
In Sachen Laufradgröße hat e*thirteen in Bezug auf die Zielgruppe eine eindeutige Vorstellung: 29“ – und zwar ausschließlich. Auch bei der Einbaubreite ist man „State-of-the-Art“, denn Boost ist vorn wie hinten obligatorisch.
Material:
Die Nabenkörper sind komplett aus Aluminium gefertigt und kommen in schlichtem Design. Besonders angenehm empfinde ich, dass die Achsen und Einbaustücke ohne Spezialwerkzeug entfernbar sind. So ist Nachfetten oder Säubern ein Kinderspiel und auch ein Austausch kann im Zweifel einfach erfolgen. Der Speichenlieferant DT Swiss bestückt die Laufräder mit dreifach konifizierten Competition Race Speichen aus dem Standardprogramm. Dies bedeutet, dass bei einem Defekt der Speichen schnell und einfach Ersatz beschafft werden kann, ohne auf Sonderversionen zurückgreifen zu müssen.
Die Felgen hingegen sind aus Carbon gefertigt und sind hakenlos gestaltet. Dies verspricht nicht nur eine einfache Reifenmontage, sondern macht die Felgenflanken auch weniger anfällig gegen Defekte. Was mich besonders erfreut ist, dass auch die Felgen eher schlicht designed sind. Dass die Felgen tubelessfähig sind muss sicherlich nur der Form halber erwähnt werden – passende Tubelessventile liegen dem Lieferumfang bei, genau wie auch das passende Felgenband.
Speichenlängen:
Vorn: Bremsseite 292 mm, Antriebsseite 294 mm
Hinten: Bremsseite 293 mm, Antriebsseite 291 mm
Montage:
Während das Felgenband bereits vormontiert war, mussten die beiliegenden Tubelessventile noch in die Felge gesteckt werden. Doch leider stellte sich bei den Ventilen schnell Ernüchterung ein. Diese scheinen leider inkompatibel mit Pumpen zu sein, welche mittels Gewinde aufgeschraubt werden müssen – in meinem Fall eine Crankbrothers Click Pumpe mit Tubeless-Tank. In Ermangelung einer anderen Pumpe, mussten die Ventile bereits vor dem Test durch Standardprodukte Ersetzt werden.
Die eigentliche Montage der Reifen lief dafür sehr einfach ab: Reifen halb aufziehen, Dichtmilch einfüllen, Reifen komplett auf die Felge drücken – aufpumpen. Bereits nach wenigen Pumpenstößen sprangen die Maxxis Reifen Ardent und Rekon, beide in 2.4″ Breite, mit Leichtigkeit ins Felgenbett und waren sofort dicht.
In der Praxis
Läuft – fertig! Okay… so schnell geht es dann doch nicht. Nur was soll man über einen Laufradsatz schreiben, welcher nach einem halben Jahr Hometrailgeballer, über die Grenzen des Trailbikes hinaus, noch immer ohne Murren funktioniert?
Oft wird Carbonlaufrädern eine sehr (zu) hohe Steifigkeit nachgesagt, welche diese bockig und unkomfortabel machen soll. e*Thirteen haben mit den XCX Race IW28 Laufrädern hier meiner Meinung nach einen sehr guten Mittelweg zwischen Steifigkeit und Komfort gefunden. Jedenfalls war nach dem Umrüsten vom vorherigen Alu-Laufradsatz kein Nachteil in diesem Bezug festzustellen. Der Laufradsatz wurde von unserer Redakteurin und mir gleichermaßen gern gefahren und spielte seine Vorzüge beim Gewicht aus. Dies bedeutet insbesondere, dass er sich superschnell beschleunigen ließ und sehr agil zu Werke ging. Von Trägkeit selbstredend keine Spur.
Als Freund eher leiser Freilaufkörper war der e*Thirteen XCX Race allerdings eine Umgewöhnung, denn mit 60 Einrastpunkten pro Umdrehung (Für Youtube-Ingenieure: 360° / 6° Rastwinkel) hat man häufig das Gefühl, von einem Schwarm Bienen verfolgt zu werden. Im Manual erklärt der Hersteller jedoch, dass der Rotor mit geeignetem Fett aufgefüllt werden kann und die Geräuschkulisse damit stark gedämpft wird.
Während des Tests gab es mit den leichten Maxxis Reifen, insbesondere dem Rekon auf dem Hinterrad, den ein oder anderen Durchschlag. Die Felge hat dabei jedoch keinen Schaden genommen. Auch der Rundlauf ist zu Beendigung des Tests nahezu perfekt wie am ersten Tag.
Nicht so richtig hübsch waren die Decals, welche sich nach einiger Zeit ein wenig auflösten. besser gesagt, trennte sich eine obere Schicht vom eigentlichen Decal. Tut der Funktion keinen Abbruch, das hätten wir nur nicht erwartet.
Reifendruck
VR: Maxxis Ardent 2.4 WT DualCompount EXO+
HR: Maxxis Rekon 2.4 WT 3C EXO
Mina: VR: 1,8 bar, HR 1,9 bar
Thorsten: VR 2 bar, HR 2,1 bar
Fazit:
Wer einen leichten Laufradsatz fürs Trailbike sucht und mit Reifen bis 2.4″ Breite gut zurecht kommt, ist mit den e*thirteen XCX Race IW28 Carbonlaufrädern bestens bedient. Für rund 1.600 € bekommt man unter 1.600 g Laufradgewicht – was will man mehr? Lebenslange Garantie und Wartungsfreudigkeit machen die Laufräder auch nachhaltig zu einem guten Produkt, welches im gängigen Standard 29″ und Boost verfügbar ist.
Kleiner Kritikpunkt: Wenn schon Speichen aus dem Standardprogramm von DT Swiss verwendet werden, wäre die Beschränkung auf zwei Längen meiner Meinung nach eine gute Wahl gewesen.
Der Laufradsatz verhielt sich im gesamten Testzeitraum unauffällig und läuft noch immer wie am ersten Tag. Würde ich das Produkt meinem besten Freund empfehlen? Ja – unbedingt!
Text: Mina & Thorsten Illhardt
Fotos: Thorsten Illhardt
Weitere Infos: www.ethirteen.com
