Auf der Eurobike 2022 haben wir am Stand von Cosmic Sports eine Neuigkeit von Knog vorgestellt bekommen. Die Australier, welche vorwiegend für Beleuchtung bekannt sind, haben mit dem Knog Scout eine Lösung gegen Langfinger vorgestellt. Kombiniert wird hier ein Alarm und eine Ortungsmöglichkeit über Apple´s „Wo ist“ Protokoll. Wie sich das Ganze in der Praxis schlägt, haben wir uns etwas genauer angeschaut.

Knog Scout – im Detail

Der Knog Scout ist ein recht handliches Teil, welches von der Größe mit den Haltern der Fidloc Flaschen verglichen werden kann. Die Abmessungen kommen nicht von ungefähr, denn wie Flaschenhalterungen auch, wird der Scout an genau diesen Punkten am Rad montiert.

knog scout
Optisch eher unauffällig und hier mit einem der optionalen Silikon-Cover zu sehen.

Der Scout verfügt über Bewegungssensoren, einen 85dB lauten Alarmton, eingebauten Akku und eine Ortungsfunktion über das bekannte Apple Netzwerk. Kostenpunkt sind knappe 60 Euro.

Der Scout ist zusätzlich wasserdicht nach dem IP67 Standard und verfügt über einen USB-C-Anschluss um geladen zu werden. Die Akkulaufzeit gibt Knog mit ca. 6 Monaten an, was mehr als ausreichend ist.

knog scout
USB-C und ein Button zum scharf schalten. Mehr gibt es und braucht es nicht.

Als Kommunikationsprotokoll kommt Bluetooth zum Einsatz und wer seinen Scout zusätzlich schützen möchte, der kann sich farbige Silikon-Cover von Knog besorgen.

Wer sich das ganze noch kurz als Video anschauen möchte, kann das auf unserem YouTube Kanal machen. Wir hatten auf der Eurobike ein kurzes Interview mit Daniel von Cosmic Sports über den Scout.

Knog Scout – App und Registrierung

Für die Einrichtung und Bedienung benötigt ihr die Knog Mobile App. Diese ist aktuell nur für Apple Geräte bzw. iOS verfügbar. Das liegt aktuell primär daran, das man wie bereits beschrieben auf die Apple eigene „Find me“ bzw. „Wo ist“ Funktion zurückgreift. Eine Version für Android-Geräte ist in der Planung.

Die Knog Mobile App kann wie gewohnt über den Apple Store oder hier heruntergeladen werden.

Hat man sich in der App registriert, was zwingend notwendig ist, kann man den Scout auch direkt und schnell koppeln. Nachdem man einen Namen für das Gerät vergeben hat, aber nicht muss, geht es zum nächsten Schritt.

knog scout
Wir konnten direkt ein Firmware Update einspielen, was meist sinnvoll ist.

Über die Knog Mobile App wird man in die „Wo ist“ App von Apple weitergeleitet. Unter dem Punkt „Objekt hinzufügen“ kann nun der Scout gesucht und anschließend eingebunden werden. Unabhängig von der Benennung in der Mobile App kann man dem Scout hier noch einen völlig anderen Namen verpassen.

Damit ist die Einrichtung auch schon abgeschlossen. Man hat jetzt noch die Möglichkeit, die Einstellungen des Scouts anzupassen. Das bezieht sich auf die Sensitivität, also wie schnell der Alarm bei einer Bewegung auslöst, Lautstärke, Alarmton und weitere Kleinigkeiten. Ebenfalls kann man in diesem Menü nach einem Firmware Update suchen.

Montage und Praxiserfahrung

Die Montage des Knog Scout ist denkbar einfach. Dabei habt ihr die Wahl, ob ihr den Scout unter einen vorhandenen Flaschenhalter montiert, oder an einem anderen Punkt am Rahmen, der über die passende Verschraubung verfügt. Die mitgelieferten Sicherheitsschrauben sind lang genug, um Scout und Flaschenhalter zu montieren.

Damit das ganze nicht so einfach demontiert werden kann, sind die von Knog gelieferten Schrauben mit einem speziellen Kopf versehen. Sie lassen sich nur mit dem mitgelieferten Tool verschrauben und öffnen.

knog scout
Die mitgelieferten Schrauben lassen sich nur mit einem speziellen Tool öffnen.

Praktischer Nebeneffekt bei der Montage unter einem Flaschenhalter ist, dass man den Scout kaum wahrnimmt.

Ist das gute Stück an eurem Bike verschraubt, kann es direkt eingesetzt werden. Den Alarm schaltet man entweder über die App, oder direkt am Scout scharf. Bei letzterem muss sich das Smartphone aber in der Nähe des Scouts befinden. Selbiges gilt natürlich auch für das Abschalten.

knog scout
Unter dem Flaschenhalter ist der Scout gut versteckt. Die Sicherheitsschrauben sind aber für Fidloc Halter zu groß im Durchmesser.

Beim Alarm hat man zwei Optionen. Man nutzt entweder den regulären, durchaus lauten Ton seiner Wahl, oder man stellt den Silent Mode ein. Ist dieser aktiviert, läuft der Alarm direkt in der Mobile App von Knog ab.

Die Sensitivität dafür ist in der Grundeinstellung auf Stufe 3. In der Praxis hat es völlig ausgereicht, um eine schnelle Reaktion des Alarms zu triggern. Bei Stufe 5 dürfte eine stärkere Windböe reichen, um ihn zu aktivieren.

Interessant wird es bei der Ortungsfunktion. Da Knog auf das Apple Protokoll setzt, ist die Ortung sehr genau. Nicht so genau wie bei den neusten GPS-Lösungen, aber diese benötigen auch deutlich mehr Energie. Durch einen schnellen Besuch in der passenden Apple App kann man also schnell prüfen, wo sich der Scout. bzw. das eigene Bike befindet.

knog scout
Wer die Option am Rahmen hat, kann den Scout auch problemlos unter dem Oberrohr montieren.

Nun hat das Apple Protokoll aber einen kleinen, nicht unerheblichen Nachteil. Denn „Find Me“ bzw. „Wo ist“, funktioniert einfach ausgedrückt über ein Bluetooth-Mesh Netzwerk. Mit anderen Worten muss sich immer ein Apple Gerät in der Nähe des Scouts befinden, um diesen zu orten. In der Praxis hatte ich nie Probleme den Scout zu orten, aber sollte das Bike in die Hände von Langfingern geraten, die mit Apple Geräten nichts am Hut haben wollen, dann könnte das zu einem Problem werden.

Wir wollen aber nicht immer vom schlimmsten ausgehen. Denn ganz nebenbei kann der Scout sicher auch ungemein hilfreich sein, wenn ihr euch am Wochenende mit den Freunden amtlich die Rüstung verbeult habt und euch am nächsten Morgen verkatert fragt, wo zur Hölle denn euer Bike geparkt ist.

knog scout
Mit den optionalen Silikon-Covern macht man den Scout deutlich sichtbarer. Ob das abschreckend wirkt, sei dahingestellt.

Fazit

Mit dem Knog Scout gesellt sich eine weitere Möglichkeit der Ortung eures liebsten Sportgeräts auf den Markt. Knog denkt hier weiter und kombiniert das unscheinbare Gerät mit einem Akku, der es monatelang mit Strom versorgt. Ein klarer Vorteil gegenüber Apples Air Tags, die auf reguläre Batterien setzen. Der Alarm funktioniert verlässlich, die App ist simple aber funktional und der Preis von 59,95 EUR geht für ein solches Gadget völlig in Ordnung. Schade ist nur, dass Android Kunden aktuell noch in die Röhre schauen müssen.


Text und Redaktion: Patrick Frech, Robin Krings
Fotos: Patrick Frech
Weitere Informationen: Knog Scout Produktseite

 

6 Kommentare

  1. Hallo, ich habe Knog Scout – der Alarm funktioniert problemlos.
    Aber: Ich kann für die Diebstahl-Ortung den Knog Scout NICHT in „Wo ist?“ einbinden. Wer kann mir helfen? Besten Dank, Guido

  2. Servus Patrick,

    Wir haben sehr Hochpreisige eBike’s und warten Sehnsüchtig auf die Android Version.
    Schaue Regelmäßig im Netz nach ob man es Kaufen kann.
    Gibt es da schon Neuigkeiten ?

  3. Hi Patrick,
    habe mir den Scout von Knog zugelegt in der Hoffnung auf Alarm + AirTag Funktionalität. War daher etwas überrascht zu erfahren, dass die AirTag Mesh-Methode um die Standort zu ermitteln nicht funktioniert. Die „Ortung“ funktioniert nur in Bluetooth Reichweite (ca. 10 m) und ist damit keine echte Funktion. Das wird m.E. aus der Beschreibung hier und auch von Knog nicht klar. Wenn ich hier falsch gewickelt bin gib mir bitte nochmal eine Rückinfo. Gruß, Henry

    • Hallo Henry, hier liegt das Problem von Air Tag und der Mesh Methode. Deine Beobachtung ist richtig, dass es nur geht, wenn ein Bluetooth Gerät in der Nähe ist. Mit anderen Worten funktioniert die Ortung so lange, wie ein Gerät von Apple in der Nähe des Knog ist. Das muss dabei keines deiner Geräte sein.

      Deshalb mein Abschnitt aus dem Artikel dazu:

      Nun hat das Apple Protokoll aber einen kleinen, nicht unerheblichen Nachteil. Denn „Find Me“ bzw. „Wo ist“, funktioniert einfach ausgedrückt über ein Bluetooth-Mesh Netzwerk. Mit anderen Worten muss sich immer ein Apple Gerät in der Nähe des Scouts befinden, um diesen zu orten. In der Praxis hatte ich nie Probleme den Scout zu orten, aber sollte das Bike in die Hände von Langfingern geraten, die mit Apple Geräten nichts am Hut haben wollen, dann könnte das zu einem Problem werden.

    • Hallo Ariane, die App gibt grundsätzlich die Möglichkeit her, mehr als nur einen Scout zu verwenden, was ja auch absolut Sinn macht. Wir haben aktuell nur einen hier, deshalb kann ich das Problem nicht reproduzieren. Gibt es eine Fehlermeldung der App, oder passiert einfach überhaupt nichts, wenn du auf „Add New“ klickst?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein