Das Bike einpacken und dem Winter entfliehen! Wer hat da nicht Lust drauf? Unsere Freunde Pati und Paul von der Fahrtechnikschule MTB Trifelsland haben es uns vorgemacht und sich dem Genuss in jeglicher Hinsicht hingegeben. Schaut selbst was die beiden in der toskanischen Maremma erlebt haben…

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Paul Freudenmacher – Fahrtechniktrainer und immer mit Style am Start!

Es war schon länger unser Wunsch ein einwöchiges Camp zu organisieren. Eine Woche in der man seine Teilnehmer besser kennenlernt als in einem Tageskurs. Wo es darum geht gemeinsam das zu genießen was man gerne macht: Geile Trails ballern und es sich auch sonst richtig gut gehen lassen – wie man das im Urlaub eben so macht. Warum gerade die Toskana bei uns als Bikegebiet noch gar nicht so richtig bekannt ist bleibt uns ein Rätsel. Beste Gelegenheit also ein neues Gebiet kennenzulernen. Und so machten wir uns im Februar auf nach Italien um unser Camp vorzubereiten, noch ein Bisschen beim Trailbau zu helfen und uns aufs Genießen einzustimmen.

Unser Coach Paul hatte sich im Dezember letzten Jahres für eine Woche Trailbau in der Toskana gemeldet und kam mehr als begeistert zurück. “ Oh, war das schön da! Es ist wie bei uns in der Pfalz nur mit geilerem Klima“.
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Fast so schön wie daheim ;-)

Untergebracht waren wir in Massa Veccia, DEM Bikehotel in Massa Marittima, welches von Ernesto Hutmacher und seinen beiden Töchtern Arianna und Alice geführt wird und die sich um alle Belange Ihrer Gäste mehr als fürsorglich kümmern. Bestens gerüstet mit allem was der Vollblut-Endurist so braucht um für sein leibliches Wohl zu sorgen.

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Unser Basislager

Gemütlich ausgestattete Zimmer mit echtem italienischem Flair und abartig gutem Essen, dass schon morgens beim Frühstücksbüffet keine Wünsche offen lässt. Und das Abendessen erst… das Beste was einem passieren kann wenn man todmüde, ausgehungert und total glücklich nach einem verschwitzen Tag voller Sport und geilen Abfahrten nach Hause kommt sind die mehrgängigen Menues von Koch Simone „ Il Cuoco“ Tasselli.

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So fängt das große Schlemmen an…

Aber auch für das Wohl des geliebten Bikes ist gesorgt. Es gibt eine große, abgeschlossene Bikegarage, einen Waschplatz mit einer Bürstenvielfalt um auch noch zwischen den hinterletzten Ritzeln Schmutz zu beseitigen und eine voll ausgestattete Bikewerkstatt mit freundlichen Mechanikern, die einem gerne weiterhelfen, wenn nötig. Für alle, die von der Tour noch zu viel Energie mit nach Hause bringen, wartet hinter dem Haus ein großer Pumptrack, ein Beach-Volleyball-Platz und eine Tischtennisplatte. Alle, die ein wenig Entspannung benötigen können am schön angelegten Pool chillen, der Sauna einen Besuch abstatten oder sich bei Arianna eine tolle Massage gönnen. Darüber hinaus bietet MassaVeccia seinen Gästen geführte Touren, gpx.-Dateien für Touren auf eigene Faust, Leihbikes aller Art sowie einen Shuttle-Service an.

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Shuttlen auf Toskanesisch
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Ein Pumptrack für die, die Abends noch Puste haben

Die Trails sind der Hammer, die Umgebung abartig schön und abwechslungsreich, mal mit sandigem und schroffem Boden, mal eher wie im Dschungel mit schmalen Linien, die sich zwischen den Bäumen und Sträuchern durchschlängeln. Das die Gegend schon Schauplatz für die Enduro World Series (Punta Ala) oder der Superenduro Series war ist nicht weiter verwunderlich. Hier gibt es alles, was das Endurofahrerherz höher schlagen lässt. Auf moderaten Anstiegen erreicht man die Gipfel und findet von dort traumhafte Abfahrten. Die Berge sind nicht zu steil und so schlängeln sich die Trails ins Tal ohne dass man ständig auf der Bremse steht. Auf 400-600 Hm kommen so Abfahrtszeiten von 5-10 min zustande und das, wenn man es richtig krachen lässt.

Bei den Trails direkt am Meer hat man die Möglichkeit einen schönen Rundweg zu fahren, wo man zwischendurch immer wieder einen tollen Ausblick aufs Wasser erhaschen kann. Oder man biegt eben in einen der Dschungeltrails ein und kommt unten am Meer, direkt an einem wundervollen, wenig frequentierten Sandstrand raus (Gerüchten zu Folge der Schönste in der Toskana).

Hinter dem Haus gibt es ebenfalls ein paar Knaller zu bieten, der Picci´s Whoops, der sich wellig wie ein langer Pumptrack durch den Wald zieht, verziert von knorrigen, dunkelstämmigen, alten Korkeichen. Oder der Canyon, dessen Wände man als riesige Wallrides  benutzen kann und einem in den vielen Switchturns vor lauter Freude ganz schwindelig wird.

Auf dem Hausberg findet man ebenfalls liebevoll gebaute Trails. Den Freeride, der mit vielen Anliegerkurven und kleinen Sprüngen aufwartet, oder der Rockn Roll, der seinem Namen alle Ehre macht: Von oben bis unten rockig mit schroffen Felsen auf denen die ein oder andere Herausforderung wartet, unten raus dann Highspeedpassagen mit Anliegerkurven und Drops. Den „Insoglio“ empfehlen wir ganz besonders, eine Achterbahn aus tollen Pumpwellen, Anliegern, Sprüngen und Drops, abwechslungsreich und flowig. Und viele weitere tolle Trails wie den Scopine, Bonatto,…

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Anlieger, Drops, Sprünge – Der „Freeride“
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Rock…
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and Roll!
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Einfach mal abziehen – so macht auch der einfache Trail „Insoglio“ mit Style Spaß!

Um den Trailbau dort kümmern sich derzeit die Trail Brothers mit Arianna Hutmacher als Präsidentin. Fleißige Mithelfer sind immer gerne gesehen und auch nötig, denn so einen Trail in den Wald zu zimmern ist eine Heidenarbeit. Wenn Ihr also Lust habt auf professionellen und hochspaßigen Trailbau, dann fragt im Hotel Massa Veccia an. Gebaut haben wir mit Mario Billig, Ernst Schurter und seinem Sohn Mario, der das Trailnetz verwalten wird.

Wer jetzt denkt: „wie geil ist das denn? In der Toskana darf man mit Hacke, Pickel und Motorsäge seine Trails bauen!“ dem sei gesagt, auch hier hat man strenge Auflagen was gemacht werden darf und was nicht. Der Forst, genauso wie die Jäger achten mit Argusaugen auf Ihre Brutplätze und die alten, wertvollen Bäume. Ebenso müssen die gebauten Trails jährlich pro laufenden Meter bezahlt werden und somit macht Mario Schurter sich natürlich Gedanken darüber, wie man in naher Zukunft die Kosten in Form von freiwilligen Spenden decken kann. Auch haben sich die Trail Brothers um ein kleines, hübsches Steinhaus oben auf Ihrem Hausberg bemüht, dass in der nächsten Zeit zu einer Anlaufstelle für Biker ausgebaut wird. Hier kann man dann vor der Abfahrt gemütlich einen Cappuchino schlürfen, sich mit anderen Bikern austauschen oder einfach noch ein paar Minuten im Liegestuhl die Sonne genießen.

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Ja – uns hat es definitiv Spaß gemacht!

Wenn Ihr jetzt Lust bekommen habt, dann macht doch in Eurem nächsten Urlaub einen Abstecher in die Maremma, oder begleitet uns dorthin in unserem Toskana-Camp im Oktober.


Fotos: Theresia Schwenk, Mario Schurter, Christian Derkum, Patricia Rupp, Paul Freudenmacher

Text: Paul Freudenmacher, Patricia Rupp

www.mountainbike-trifelsland.de

 

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