Was für viele Frauen in Sachen Handtasche die Qual der Wahl ist, ist bei uns Fotografen die Wahl des passenden Kamerarucksacks. Viele Rucksäcke eignen sich bestens für die Aufbewahrung des Foto-Equipments, doch den meisten fehlt es an Tragekomfort und Robustheit auf längeren Strecken. Der Spezialist F-stop hat es sich zur Aufgabe gemacht, Produkte zu designen, die genau diese Eigenschaften besitzen. Bereits im letzten Jahr konnte uns der Loka überzeugen, dieses Jahr muss sein großer Bruder Sukha zeigen was er kann.

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Der F-Stop Sukha, unser treuer Begleiter bei Wind und Wetter

Mit seinen Maßen 68,6 cm x 35,6 cm x 30,5 cm (HxBxT) und 70 L Volumen, reiht sich der Sukha am oberen Ende von F-stops Mountain Serie ein. Nur der Shinn ist mit 80 L Volumen größer, richtet sich allerdings auch an Videofilmer. Handgepäcktauglich ist der Sukha damit nicht. Hier stehen die kleineren Modelle wie Anja und Loca UL zur Verfügung.

Sukha Maße - Quelle: www.f-stopgear.com
Sukha Maße – Quelle: www.f-stopgear.com

Getreu dem Motto „Großartige Fotos schießen sich nicht von selbst“ sind die Produkte von F-stop darauf ausgelegt, auch unter extremsten Bedingungen zu bestehen. Das Außenmaterial ist robust und wasserabweisend. Wasserabweisend heißt zwar nicht wasserdicht, ist aber in diesem Fall sehr nah dran, was unser Sukha während eines kurzen aber starken Regenschauers unter Beweis stellen konnte. Trotz des heftigen Regens blieb das Innere trocken. Für längere Touren bei Dauerregen empfehlen wir auf jeden Fall die Investition in das passende Regencover, welches von F-stop auch als wirklich wasserdicht eingestuft ist.

Unter der Haube“ ist ein leichter Aluminiumrahmen in den Rucksack eingelassen, der für besondere Stabilität sorgt und an dem die Internal Camera Units (kurz ICU) befestigt werden.

Das Außenmaterial ist robust....
Das Außenmaterial ist robust….

Der Innenraum kann dank der großen Auswahl an ICUs individuell gestaltet werden. Von der großen Cine Master ICU über die mittelgroßen Pro ICUs bis hin zu den kleinen Micro Tiny ICUs ist jede Platzanforderung für Foto- oder Video-Equipment abgedeckt. Die innere Aufteilung der ICU ist -wie bei Kamerarucksäcken üblich- ebenfalls frei gestaltbar.

Großes Angebot an ICUs für jede Anforderung an Platz - Quelle: www.fstopgear.com
Großes Angebot an ICUs für jede Anforderung an Platz – Quelle: www.fstopgear.com

Für unsere großen Foto-Produktionen, bei denen wir das Foto-Equipment über weite Strecken transportieren müssen, setzten wir die Tele Master ICU ein, welche extra für den Sukha konzipiert wurde. Sie füllt den kompletten Innenraum bis unter den Top-Deckel aus und muss folgende Packliste aufnehmen:

Nikon D5, Nikon D300s mit Batteriegriff, Nikon SB-910, Nikon SB-5000, Nikon 24-70 f2.8, Nikon 70-200 f2.8, Nikon 12-24 f4 DX, Nikon Ladegerät, Young Nuo TTL Funk Trigger und Winkelsucher plus Zubehör.

Für ganz aufwendige Produktionen ist sogar im Top-Fach der Tele Master ICU Platz für einen Jinbei HD 600 Porty, wobei das Gesamtgewicht mit dieser Beladung grenzwertig ist. Ohne Porty wiegt der Rucksack mit o.g. Ausrüstung 13,8 kg. Der Porty alleine wiegt 2,6 kg.

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All das muss mit auf die Strecke.

Bei der Standardbeladung ohne Porty bleibt im Top-Fach genügend Platz für weiteres Zubehör wie Filter, Kabelauslöser oder Proviant. An Stauraum mangelt es beim Sukha generell nicht. Im Top-Deckel findet sich ein Wertsachenfach, in dem bequem Smartphone, Geldbörse, Presseausweis, Schlüssel und vieles mehr Platz finden. Pro Seite gibt es ein Reißverschlussfach über die gesamte Tiefe und Höhe des Rucksacks. Der Clou: Mit einem kleinen Klett lassen sich die Fächer expandieren. Auch hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Wir haben in dem Fach schon ein kleines Stativ oder unser 70-200 f2.8 verstaut.

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Das geräumige Topfach der Tele Master ICU schluckt eine Menge an Zubehör

Nicht nur wir Radsportfotografen schwören auf die Mountain Serie, auch an Wintersportfotografen ist gedacht. Auf der Rückseite finden sich Ösen für zusätzliche Bänder und Halterungen. Wintersportfotografen können hier bequem ein Snowboard oder Skier und Skistöcke unterbringen. Wir verstauen hier unsere Wanderstöcke. Auf langen Strecken im Wald schonen diese Rücken und Knie, müssen aber irgendwo untergebracht sein, wenn sie nicht benötigt werden. Ein weiteres großes Fach auf der Rückseite kann für den Schnellzugriff einer Wind- oder Regenjacke verwendet werden. Oder für was auch immer ihr euch entscheidet, die Variationsmöglichkeiten sind einfach gigantisch.

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Platz und Taschen wohin man auch sieht

Bei voller Beladung will der Sukha auf den Rücken gewuchtet werden. F-stop hat hierzu eine kleine Schlaufe an der Seite angebracht, die das Anziehen des beladenden Rucksacks deutlich vereinfacht. Eine besondere Erwähnung sollen die Träger des Rucksacks erhalten. Dank starker Polsterung und breiter Auflagefläche schneiden sie auch auf langen Touren nicht ein oder werden unbequem. Der Tragekomfort wird durch die oben angebrachten Schulter- und Lastkontrollriemen, die den Nacken von der Last entkoppeln, erhöht. Und wie sollte es anders sein? Auch an den Trägern finden sich Metallringe zum Anbringen weiterer Taschen oder Halter.

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Bauch- und Brustgurt mit integrierter Signalpfeiffe

Ein Feature auf das wir besonderen Wert legen ist das Be- und Entladen durch das Rückenteil. Dies erhöht zum einen die Sicherheit, da potenzielle Diebe keine Zugriffsmöglichkeit auf das Equipment haben und es im Falle eines sich selbst öffnenden Reißverschlusses nicht runterfällt. Apropos Reißverschlüsse. Alle Reißverschlüsse lassen sich super bedienen und bleiben nie stecken. Trotz dieser leichten Bedienung hat sich kein Reißverschluss je gelöst. Der Hauptgrund warum wir auf das Be- und Entladen durch das Rückenteil Wert legen, ist der, dass wir den Kamerarucksack stets mit der Außenseite in den Dreck legen. Dadurch haben wir auch am Ende des Tages einen sauberen Rücken, obwohl der Rucksack permanent im Dreck oder Matsch lag.

Hier kommen wir zu einem der wenigen Kritikpunkte. Die Öffnung zum Be- und Entladen ist lagebedingt recht schmal. Nach einer kleinen Eingewöhnung behindert uns dies zwar nicht, allerdings haben hier die Frontloader, die in der Regel über die gesamte Rucksackbreite öffnen, einen Komfortvorteil. Ein für uns zu vernachlässigender Punkt, da der Vorteil eines trockenen Rückens überwiegt.

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Für uns wichtiges Feature: die Rückenseite muss trocken bleiben.

Fazit
F-stop hat mit dem Sukha ein wahres Platzmonster geschaffen, welches durch Robustheit und Qualität begeistert. Die einzigen Kritikpunkte sind die kleine Öffnung des Rückenteils zum Be- und Entladen und der Preis. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 339,- € für den Rucksack und 259,- € für die ICU richtet sich das Gesamtpaket an Profis, die ihr Equipment in den extremsten Situationen beschützt wissen wollen.

Diese Aufgabe leistet der Sukha dank Aluminiumrahmen und stabiler ICU mit Bravur und begeistert mit vielen kleinen Details. Das Angebot an Taschen und Stauraum ist gigantisch, so dass für uns keine Wünsche offengeblieben sind. Der Tragekomfort stimmt dank gut gepolsterten Trägern und u.a. der kleinen Schlaufe, die dem Träger hilft den schweren Rucksack auf den Rücken zu hieven.


Text und Bilder: Michael Klasen
Redaktion: Robin Krings

1 Kommentar

  1. Ich verwende fstop seit vielen Jahren und den Sukha inzwischen auch seit mehreren Jahren. Alerdings ist nicht alles topp. Sehr schade ist, dass die seitlichen kleinen Netztaschen der ersten Serien wegrationalisiert wurden. Die seitlichen Balgtaschen ersetzen das nur wenig. Mal schnell eine Trinkflasche, Stativ oderTeleskopstöcke einstellen und mit seitlichem Gurt sichern war einfach super und gibt es bei fast jedem normalen Rucksack. Unverständlich warum das abgeschafft wurde. Die Beladung über das Rückenteil ist super (Rucksack in den Dreck hauen und Zugriff), allerdings wie im Test beschrieben im seitlichen Bereich der ICU’s etwas schwierig und eng. Den größten Nachteil sehe ich beim Tragesystem und ich kann nicht nachvollziehen, dass das im Test nicht erwähnt wird. Ich kenne keinen weiteren 70 Liter Rucksack, welcher ein so „dürftiges“ Tragesystem aufweist. Hüftgurt Träger und Rückenteil sind für die Größe von 70 Liter und ein zu tragendes Gewicht von 15-20 kg unterdimensioniert! Hier könnte sich fstop wirklich ein Beispiel nehmen an Deuter oder Lowepro. Ein geringfügig höherer Materialaufwand (Volumen / Gewicht) würde durch einen deutlich besseren Tragekomfort locker ausgeglichen.

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