Die Firma Camelbak ist spezialisiert auf Trinksysteme und hat für das Jahr 2015 einen neuen Trinkrucksack mit Protektor vorgestellt. Den Kudu gibt es in einer 12 und in einer 18 Liter Variante, wobei die kleine 160 Euro kostet und die große für 185 Euro angeboten wird. In unserem Test haben wir uns angeschaut wie sich die 12 Liter Ausführung in der Praxis schlägt.

Ansprechendes Design und sehr gute Verarbeitung
Ansprechendes Design und sehr gute Verarbeitung

 

Eines der Features am neuen Kudu ist der integrierte Rückenprotektor mit einer Zertifizierung der Schutzklasse 2, welches ihn von manchen Mitbewerbern abhebt. Der Protektor ist aus 3-lagigem Schaumstoff gefertigt, bringt 280 Gramm auf die Waage und sorgt aufgrund seines Herstellungsprozesses für ein hohes Maß an Sicherheit im Falle eines Sturzes. Dank des Kudu, kann auf einen zusätzlichen Rückenprotektor unter dem Rucksack verzichtet werden. Ohne auf den nötigen Schutz eines Rückenprotektors zu verzichten, kann man sich über mehr Beweglichkeit bei gleichzeitig geringerer Schweißbildung an der Rückenpartie freuen. Das Gesamtgewicht des Kudu beläuft sich auf 1,2 kg.

Der Protektor ist aus 3 Lagen Schaumstoff hergestellt
Der Protektor ist aus 3 Lagen Schaumstoff hergestellt

 

Der Kudu ist von seinen Abmessungen breit und flach, was dazu führt, dass sich das Gewicht angenehm am Rücken verteilt und der Rucksack eine sehr gute Position am Rücken des Fahrers einnimmt. Die Tragegurte sind ergonomisch geformt und verfügen im Schulterbereich über eine zusätzliche Belüftung, die Hitzestau vorbeugen soll. Von dieser Funktion konnten wir uns überzeugen und sehen es als gelungenen Mehrwert für den Tragekomfort. Zusätzlich verfügen die Tragegurte über 2 verstellbare Brustgurte die ein Verrutschen des Kudu sicher unterbinden. In Kombination mit dem gut geformten Rückenteil ergibt sich im Gesamten ein sehr angenehmes Tragegefühl, wobei man bei längeren, anstrengenden Passagen etwas Lüftung am Rücken vermisst. Sowohl bei hohen Geschwindigkeiten bergab als auch bei schnellen Richtungswechseln auf dem Trail konnte uns der sichere Sitz des Kudus überzeugen. Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Problem das sich der Rucksack selbstständig machte oder störend wirkte.

 

Wer sich zusätzlich für eine Trinkblase von Camelbak entscheidet, erhält ein Trinksystem mit einer großen Öffnung, die eine einfache Reinigung des Systems ermöglicht. Camelbak liefert den Kudu OHNE Trinkblase aus. Diese muss separat geordert werden und wird dann im hinteren Fach verstaut, in welchem auch der Protektor seinen Platz findet. Eine zusätzliche Fixierung hält die Trinkblase sicher an ihrem Platz, ist allerdings nicht kompatibel zu Produkten anderer Hersteller.

Das hintere Fach beherbergt den Protektor und die Trinkblase
Das hintere Fach beherbergt den Protektor und die Trinkblase

 

Das Hauptfach des Kudu ist sinnvoll unterteilt und lässt sich dank rundum laufendem Reißverschluss komplett öffnen und aufklappen. Am Boden befindet sich ein Netz für kleinere Ausrüstungsgegenstände oder Verpflegung. Zusätzlich befindet sich eine Werkzeugrolle im Hauptfach, welche für Ordnung unter den kleinen Tools sorgt. Multitool, Flickzeug und andere Kleinigkeiten finden hier problemlos Platz. Die Verwendung des Protektors und einer gefüllten Trinkblase sorgen allerdings auch dafür, dass von den 12 Liter Volumen des Kudu am Ende nicht so viel für den Rest übrig bleiben. Ein kleines Erste Hilfe Pack, das nötigste an Bekleidung und etwas Proviant sorgen dafür, dass der gebotene Platz schnell komplett ausgenutzt wird. Wem dies nicht ausreicht, sollte vielleicht einen Blick auf die 18 Liter Variante werfen. Für die kleine Tour gehen die 12 Liter aber völlig in Ordnung. Komplettiert wird das Platzangebot durch ein Brillenfach zwischen dem hinteren und dem Hauptfach.

 

Der Kudu verfügt über einen verstellbaren Hüftgurt, der auf passender Höhe sitzt (Testfahrer 1,75m). Die 2 zusätzlichen Außentaschen links und rechts am Hüftgurt sind bestens geeignet für Dinge, die man bequem und schnell erreichen möchte, da man den Rucksack dafür nicht abnehmen muss. Kleinigkeiten wie das Smartphone oder ein Energy Gel sind so schnell zur Hand.

Sehr gut gefällt uns auch die Regenhülle des Kudu, welche sich am Boden des Rucksacks befindet. Aus unserer Sicht besonders auf längeren Regenfahrten ein deutlicher Mehrwert gegenüber vielen Rucksäcken anderer Hersteller.

Fazit:

Für die Tagestour sind 12 Liter in unseren Augen etwas wenig und die Belüftung am Rücken könnte noch weiter optimiert werden. Die 12 Liter Variante kostet 160 Euro, der große Bruder schlägt mit 185 Euro zu Buche, was in unseren Augen das bessere Preis/Leistungsverhältnis darstellt. Von den 2 Kritikpunkten abgesehen ist der Kudu ein sehr gutes Produkt aus der Camelbak Familie. Er ist sehr hochwertig verarbeitet, bietet eine durchdachte, sowie sinnvolle Aufteilung und eine hohe Schutzwirkung für den Fahrer.

3 Kommentare

  1. Hi!

    Ich stehe gerade kurz vor einem Kauf eines Enduro-Rucksacks und kann mich nicht wirklich entscheiden.
    Meine beiden engen Favoriten sind der Camelbak Kudu 18 und der Evoc FR Enduro Blackline.
    Ihr habt beide getestet, welchen davon würdet ihr empfehlen?
    Sicherlich würde ich mit beiden nichts falsch machen, aber eine vergleichende Einschätzung von Euch würde mir trotzdem helfen.

    Danke und Gruß
    Jan

    • Hallo Jan,

      da hast du dir natürlich 2 Kandidaten ausgesucht die sich auf Augenhöhe befinden. Beide Rucksäcke sind hochwertig verarbeitet, tragen sich gut und bieten dem Fahrer viel für das Geld. Du wirst mit keinem von beiden etwas falsch machen, also kann ich dir eigentlich nur den Tipp geben nach Preis und/oder Optik zu entscheiden.

      Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen. Beste Grüße !

      • Danke für die Antwort, das habe ich mir ja eigentlich fast schon gedacht. :)
        Aktuell tendiere ich eher zu dem Evoc (Design, Verfügbarkeit). Allerdings habe ich gehört, dass der Liteshield Protektor nicht multi impact tauglich sein soll und bei einem Crash ersetzt werden muss. Weißt du etwas darüber? Kann man nur den Protektor als Ersatzteil bestellen oder ist dann gleich ein ganz neuer Rucksack fällig?

        Grüße
        Jan

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein