Wie heißt es noch so schön? Wo gehobelt wird, da fallen Späne! Und so kommt es in unserem Sport auch gerne vor, dass nicht nur das geliebte Bike, sondern auch wir eine Schramme oder sogar Schlimmeres von der Tour oder dem Ausflug in den Bikepark mit nach Hause bringen. Grund genug, bei flotter Gangart auch in den Schutz unseres Körpers zu investieren, was heutzutage mit Protektoren in diversen Ausbaustufen einfacher und komfortabler ist als je zuvor. Mit der AirFlex Stealth Protektorenjacke bietet die südafrikanische Firma Leatt einen leichten und komfortablen Oberkörperschutz an, der auch abseits des Bikeparks seine Daseinsberechtigung haben sollte. 

Leatt AirFlex Stealth Body Protector
Stealth ist hier Programm: Mit ihren dünnen Protektoren lässt sich die AirFlex Stealth Protektorenjacke recht unauffällig tragen.

Leatt AirFlex Stealth – Es muss nicht immer nur im Bikepark sein

Die Zeiten, in denen Protektoren nur auf Downhillrennen zu bewundern waren, sind zum Glück schon lange vorbei. So gehören Knieschoner – als der vermutlich gängigste Protektor  – heute in unserem Sport ebenso zur Standardausrüstung wie ein vernünftiger Helm und ein paar Handschuhe. Protektoren für den Oberkörper sind hingegen abseits der Rennstrecke seltener im Einsatz und das ist auch bei mir nicht anders. Während ich mich im Bikepark gerne sicherer „einpacke“, vertraue ich auf Touren neben meinen Knieschonern und meinem Helm nur auf einen Rucksack mit integriertem Rückenprotektor, der mir bei alltagstauglichem Tempo etwas zusätzlichen Schutz und ein gutes Sicherheitsgefühl bietet. Auf den meist kürzeren Feierabendrunden, lasse ich diesen jedoch auch gerne mal im Keller liegen und setze dann lieber auf einen leichten Rückenprotektor, der mich weniger bei der Beweglichkeit einschränkt und bei nicht zu hohen Temperaturen noch angenehm getragen werden kann.

Wird es kälter und bin ich so oder so „gezwungen“ eine wärmende Schicht unter der Jacke zu tragen, schlägt für mich auch abseits des Bikeparks die Stunde von leichten und komfortablen Protektorenjacken wie der Leatt AirFlex Stealth.

Denn sind wir mal ehrlich… sofern eine Protektorenjacke keine Nachteile bei der Beweglichkeit oder der Temperatur mit sich bringt, fallen mir keine Argumente gegen die zusätzlich gebotene Sicherheit ein.

Leatt AirFlex Stealth – Die Fakten

Die AirFlex Stealth Jacke ist die leichteste Protektorenjacke aus dem Portfolio von Leatt. Mit ihrem schlanken Design spricht sie alle an, die den erhöhten Schutz einer Protektorenjacke bei gleichzeitig maximaler möglicher Bewegungsfreiheit suchen. Angeboten wird die Leatt AirFlex in fünf Größen von S bis XXL zu einer UVP von 249,- EUR.

Mit ihren aus AirFlex Gel-Material hergestellten dünnen und flexiblen Rücken-, Schulter- und Ellbogenprotektoren sowie dem leicht verstärkten Brustbereich bewertet Leatt die AirFlex Stealth Jacke mit einem „Leatt Protection Score“ von 14 Punkten.

Robustere Jacken wie die AirFit-Hybrid erreichen im direkten Vergleich eine Bewertung von bis zu 23 Punkten, was aber mit Abstrichen beim Tragekomfort und der Bewegungsfreiheit einhergeht.

Wie andere Protektorenjacken von Leatt, ist auch die AirFlex Stealth mit einem Nackenschutz/Neck Brace kompatibel. Der Brustbereich verfügt über eine Aussparung im oberen Bereich und auf dem Rücken kann ein Teil des Polsters über dem Rückenprotektor dank eines Klettverschlusses entfernt werden. Zusätzlich tragen zwei Schlaufen über den Schulterprotektoren zum sicheren Sitz des Nackenschutzes bei.

Für angenehm niedrige Temperaturen soll ein Netzstoff aus einem geruchshemmenden Material sorgen. Da geruchshemmend nicht mit „fängt nie an zu stinken“ verwechselt werden sollte, ist es erfreulich, dass die Protektoren zum Waschen der Jacke einfach und schnell herausgenommen werden können. Apropos einfach und schnell: Durch den Reißverschluss direkt neben dem Brustprotektor geht das An- und Ausziehen einfach von der Hand.

Die AirFlex Stealth auf dem Trail

Dank der vorgeformten Protektoren und des eng anliegenden aber sehr bequemen Schnitts, lässt sich die AirFlex gut unter Funktionsjacken tragen ohne dabei zu stark aufzutragen.

Leatt AirFlex Stealth Body Protector Cycleholix

Grundsätzlich empfehle ich vor dem Kauf der Leatt AirFlex Stealth die Größenempfehlungen von Leatt genau anzusehen. Da ich in Jacken und Hosen von Leatt Größe L trage, habe ich auch die AirFlex Stealth in Größe L anprobiert, was aber für meine Größe von 182 cm klar zu knapp war.

Leatt AirFlex Stealth Body Protector Size Chart Cycleholix
Quelle: Leatt

Ein Blick auf die Größentabelle hat dies bestätigt. Für mich ist XL die bessere Wahl und so passte die AirFlex Stealth letztendlich wie angegossen.

Im Fall der von mir getragenen Leatt DBX 5.0 Jacke (hier im Test) wird es lediglich im Stand im Bereich der Ellenbogen etwas enger, was aber in der Fahrposition auf dem Bike nicht mehr zu spüren ist.

AirFlex Stealth auf dem Trail

Ich gebe zu, dass ich gerade in Kombination mit einer Funktionsjacke etwas skeptisch war, was die Beweglichkeit auf dem Bike angeht. Für die Leatt AirFlex Stealth kann ich aber jetzt ruhigen Gewissens bestätigen, dass sie mich absolut nicht einschränkt. Kurz gesagt: Es drückt nichts, es verrutscht nichts und es gibt entsprechend in Sachen Passform und Komfort für mich nur Lob.

Pedalliert man einigermaßen entspannt den Berg hoch, geht auch der von mir beschriebene Plan auf, die Leatt AirFlex Stealth Protektorenjacke anstelle der sonst wärmenden Schicht an kühleren Tagen zu tragen. Ein leichtes Funktionsshirt reicht dann vollkommen aus. Im direkten Vergleich zur Ausfahrt ohne Protektoren entwickelt sich zwar eine etwas ungleichmäßigere Temperaturverteilung unter der Protektorenjacke, da sich die Wärme direkt unter den AirFlex Protektoren ein wenig mehr anstaut. Gestört hat mich dies bei der AirFlex Stealth jedoch nicht, da sich dieser Effekt erfreulicherweise in Grenzen hält und ich damit nie eine keine Bergetappe gewinnen wollte.

AirFlex Stealth auf dem Trail

Von einem wirklich schweren Crash kann ich im gesamten Testzeitraum zum Glück nicht berichten. Bei kleineren Ausrutschern konnte die Jacke dafür mit einem sicheren Sitz überzeugen und auch in Sachen Schutzwirkung einen guten Eindruck hinterlassen. Die AirFlex Protektoren haben ihren Bestimmungszweck damit absolut erfüllt.

Fazit

Nach diversen Ausfahrten mit der Leatt AirFlex Stealth Protektorenjacke hat sich für mich ganz klar bestätigt, dass unter bestimmten Bedingungen nichts gegen das Plus an Sicherheit spricht. Die AirFlex Stealth ist komfortabel, leicht und unauffällig zu tragen und wird bei gemäßigtem Tempo bergauf nicht zu warm. Auch längere Touren sind damit kein Problem. An warmen Tagen werde ich weiterhin auf minimalistischere Lösungen setzen, solange es nicht in den Bikepark geht oder mir der Sinn nach „Experimenten“ steht. Für die kühle Zeit hingegen kann ich diese Protektorenjacke auch für den Einsatz auf den Trails absolut empfehlen. Mit einer UVP von 249,- EUR ist die AirFlex Stealth definitiv kein Schnapper. Sie überzeugt dafür jedoch mit einer sehr guten Qualität, bestem Tragekomfort und der Tatsache, dass ich sie nicht nur im Sommer im Bikepark, sondern auch in der kälteren Jahreszeit regelmäßig nutzen kann.


Text und Fotos: Robin Krings
Weitere Infos: leatt.com

1 Kommentar

  1. Das Urteil kann ich voll bestätigen. Im Winter ersetzt diese Protektorenjacke die zweite Schicht und man merkt sie nicht mehr. Bei warmen Temperaturen ist mir aufgefallen, dass man sie nicht ohne Funktionsunterhemd anziehen kann, weil die Ausschnitte unter den Achseln dann störend luftig sind. Ich würde sie wieder kaufen. Habe sie übrigens im Angebot für 165€ bekommen.

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