Reverse Escape Pro Pedale im Kurztest – Pedale, so unscheinbar sie für manche auch sind, müssen eine gewisse Menge an Vorgaben erfüllen. Wenn man dann das passende Exemplar gefunden hat, möchte man auch lange Freude daran haben. Das Reverse Escape Pro Pedal möchte eines dieser Pedale sein, da man die Lager bei Verschleiß problemlos erneuern kann. Grund genug für uns, das Pedal einmal etwas genauer zu betrachten.

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Klassisch, solide, leicht und einfach zu warten. Die Reverse Escape Pro Pedale

Reverse Escape Pro – Überblick

Das Escape Pro macht in der Hand einen erstaunlich leichten Eindruck, was durch die gemessenen 372 Gramm bestätigt wird. Bedenkt man den allgemeinen Einsatzzweck „überall“, ist das ein absolut ordentlicher Wert. Der Pedalkörper selbt hat eine Abmessung von 100 x 100 mm, eine Höhe von 15 mm und verfügt über insgesamt 22 Pins pro Pedal. Diese lassen sich nicht nur farblich variieren, sondern haben auch einen unterschiedlichen Durchmesser um größtmöglichen Grip auf dem Pedal zu gewährleisten. Die Pins lassen sich als Zubehör in Aluminium oder Stahl problemlos über Reverse beziehen. Geschraubt werden sie von der Unterseite.

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Wer an seinen Schienbeinen hängt, kann die Pins auch in der länge variieren. Verschraubt man diese vollständig, haben die Pedale durchaus massig „Biss“.

Der Pedalkörper besteht aus CNC gefrästem Aluminium und versprüht den Charme eines soliden Industrieproduktes. Designpreise wird man damit nicht gewinnen, was aber auch nicht der primäre Fokus ist. Die Achse besteht aus CrMo und wird durch eine Mischung aus Industrie- und IGUS-Gleitlagern in Bewegung gehalten.

An der Pedalinnenseite (zur Kurbel hin) ist die Achse zusätzlich durch eine Gummilippe geschützt. Das erschwert zusätzlich das eindringen von Matsch und Schmutz im Allgemeinen, was die Haltbarkeit unterstützt.

Reverse Escape Pro – Auf dem Trail

Durch den ausreichend dimensionierten Pedalkörper finden auch etwas größere Schuhe problemlos die passende Position auf dem Pedal.  Die Rotation des Escape Pro ist spielfrei und läuft absolut reibungsfrei. Hat man seine Position gefunden, belohnt einen das Pedal mit einer hohen Haftung bzw. Grip. Eine Eigenschaft, die nicht wirklich anders zu erwarten war, gehören die Pins doch eindeutig in die Rubrik „Schienbeinfräse“. 

Wer das Fahren mit Flatpedals gewohnt ist, erlebt auch mit dem Escape Pro keine Überraschungen. Bei Bedarf lässt sich der Schuh problemlos umpositionieren und wird postwendend wieder mit sattem Grip belohnt. Dieser wird wie bereits kurz beschrieben zum überwiegenden Teil durch die Pins gewährleistet. Eine zusätzliche Riffelung des Pedalkörpers sucht man vergeblich. Das wäre ein Ansatzpunkt um den Grip noch etwas zu erhöhen, vor allem wenn der ein oder andere Pin verloren geht um man keinen Ersatz zur Hand hat.

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Eine Gummilippe an der Achse schützt zusätzlich gegen Verschmutzung der Lager.

Der schon halbwegs als filigran zu bezeichnende Pedalkörper ist übrigens von der recht robusten Fraktion. Auch gröbere Kontakte mit Steinen steckt er locker weg. Die obligatorischen Spuren sind vorhanden, das Pedal selbst dürfte sich aber nur bei äußerst massiver Krafteinwirkung verformen.

Für eine UVP von knapp 100 € erhält man also einen absolut akzeptablen Gegenwert.

Reverse Escape Pro – Wartung

Das Prinzip ist simpel. Mittels 5er Innensechskantschlüssel (Inbus) wird die Abdeckung an der Aussenseite des Pedals entfernt. Die darunter liegende 9er Mutter verlangt nach einer schmalen 9er Nuss, die in der Regel in jeder halbwegs gut sortierten Bikewerkstatt zu finden sein sollte. Hat man die Mutter entfernt, lässt sich die Achse aus dem Pedalkörper entfernen. Selbst wenn man die Lager nicht tauscht, kann man so mit wenigen Handgriffen das Pedal neue fetten. Diese simple Arbeit kann man durchaus 2-3 x pro Saison erledigen, da sie die Lebenszeit der Lager durchaus erhöht. Der Zusammenbau erfolgt ebenso schnell. 

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Mehr Werkzeug wird für die Montage nicht benötigt.

Die verbauten Lager sind gängiges Material und lassen sich über den Händler eures Vertrauens erwerben. Ein Kit für den Service bietet Reverse aktuell leider selbst nicht an.

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Es ist allerdings eine sehr schmale 9er Nuss notwendig, um an die Mutter zu gelangen.

Fazit:

Mit den Escape Pro erfindet Reverse das Rad bzw. Pedal nicht neu. Die erfreulich einfache Wartung und das solide Gesamtbild ergeben in Kombination mit dem sehr guten Gewicht allerdings ein rundes Gesamtbild. Durch die farblichen Pins kann sich der geneigte Käufer sein Pedal nach eigenen Vorlieben anpassen.


Text und Redaktion: Patrick Frech, Robin Krings
Fotos: Patrick Frech
Weitere Infos: Reverse Components

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