Morgins, Switzerland. Ein kleiner Ort nahe der französischen Grenze und gleichzeitig eins der Highlights der Downhill-Region Portes du Soleil. Kein Wunder, schließlich finden sich hier gleich vier absolut perfekt geshapte Abfahrten, die es allesamt so richtig in sich haben. Ein Paradies für Downhiller also, und eigentlich kein Ort für ein 135-mm-Bike. Doch irgendwie baumelt genau so ein Bike sanft neben mir im Wind, während ich mit meinem Fullface-Helm neben mir per Sessellift auf dem Weg zum Traileinstieg bin.

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Es ist einer dieser goldenen Sommertage mit guten Freunden, bei denen man direkt spürt, dass man sich auch Wochen später noch gerne daran zurückerinnern wird. Zugegeben, ich bin nervös und alles andere als sicher, worauf ich mich da eigentlich gerade eingelassen hab. Nun, nur zwei Pedalumdrehungen nach dem Start, lässt der Trail keine Zweifel mehr über seinen Charakter: Vor mir taucht ein Gap auf, die Landung ein paar Meter weiter im ersten Anlieger. Für einen Rückzieher ist es zu spät, und ich ziehe ab, nicht sicher, ob die Aktion gut enden wird. Doch in der Luft ist es, als hätte jemand einen Schalter umgelegt und meine anfänglichen Zweifel sind wie weggeblasen. Das kleine Bike unter mir strotzt nur so voll Selbstbewusstsein und scheint sich von dem Irrsinn um uns herum kein bisschen einschüchtern zu lassen. The Party is on! Jeder noch so kleine Input wird direkt umgesetzt, das Bike schreit förmlich nach mehr Geschwindigkeit und so lasse ich die Bremsen auf. Natürlich kommt es so, wie es kommen muss, und mein adrenalin-getriebener Übermut sorgt für den ersten Moment, in dem sich der kürzere Federweg bemerkbar macht. Das Bike braucht jetzt etwas mehr Input von mir, doch selbst in diesen brenzligen Situationen funktionieren wir stets als perfekte Einheit. Nicht für den Bruchteil einer Sekunde enttäuscht mein Untersatz das Vertrauen, das er auf magische Weise ausstrahlt und ich kann so manche dumme Aktion mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht hinter mir lassen.

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Das Bike unter mir – es heißt übrigens Jibb – wurde nicht entwickelt, um Downhill-Bikes zu ersetzen und das wird es natürlich auch nicht. Vielmehr soll es einfach der perfekte Begleiter für alle Trailabenteuer sein – egal ob bergauf oder bergab. Das Jibb vereint die beliebte DNA des Madonnas mit einem verspielten und direkten Charakter, der den Fahrer förmlich zu einer aktiven Fahrweise einlädt. Diese vorausgesetzt, schreckt es auch vor den gröbsten Strecken und größten Features nicht zurück. Das Chassis liefert immer klares Feedback und jede Menge Sicherheit und macht das Jibb zum perfekten Begleiter, sowohl auf ausgedehnten Trail-Abenteuern als auch für wilde Bikepark-Action.

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Preise und Verfügbarkeit – Frame Kits

Jibb Frame-Kits sind ab sofort weltweit verfügbar. Der Preis startet bei 2290 Euro (inkl. MwSt.) in der EU und bei 1924,37 Euro (exkl. MwSt.) in allen weiteren Ländern. Frame-Kits mit Formula-Dämpfern werden sofort ausgeliefert. Bei der Wahl eines Fox-Dämpfers rechnen wir mit einer Lieferung im April.

Preise und Verfügbarkeit – Komplett Bikes

Eine limitierte Anzahl an Komplettbikes ist direkt bestellbar und wird voraussichtlich im Mai ausgeliefert. Aufgrund der weltweiten Beschränkungen beim Versand von Sperrgut sind Komplettbikes nur in Europa erhältlich. Die Preise beginnen bei 5490 Euro inkl. Mehrwertsteuer.

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Technsiche Spezifikationen

 

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Federweg

135 mm Federweg im Heck und 150 mm an der Front verleihen dem Jibb ein direktes Fahrgefühl. Es bietet genug Reserven, verliert sich aber nie im Federweg. Alternativ passt auch eine 160 mm Gabel hervorragend ins Jibb, was allerdings zu einer leichten Veränderung der Geometrie führt.

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Vier Größen

Das Jibb ist in vier verschiedenen Größen, von S bis XL, verfügbar. Alle Größen sind für 29” Laufräder ausgelegt.

Sitzposition

Die Sitzposition des Jibb ist sehr zentral, ohne dabei den Fahrer einzuengen. Verglichen mit dem Madonna, befindet sich der Sattel ein wenig weiter hinten, um den 10 mm kürzeren Reach zu kompensieren. Dies führt dazu, dass sich die Sitzposition zwischen Madonna und Jibb bei gleicher Rahmengröße sehr ähnlich anfühlt.

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Gewichtsverteilung

Wir sind davon überzeugt, dass das Gleichgewicht zwischen Front und Heck des Bikes einen großen Teil zum Fahrverhalten beiträgt. Genau deswegen wachsen beim Jibb die Kettenstreben proportional zur Größe des Hauptrahmens mit. Die verschieden Rahmengrößen werden mit jeweils passenden Kettenstrebenlängen ausgeliefert. Um die individuellen Vorlieben jeden Fahrers zu berücksichtigen und Raum für Experimente zu lassen, lässt sich die Kettenstrebenlänge über Inserts weiter anpassen. Der Lenkwinkel von 65,5° generiert viel Traktion am Vorderrad und gibt dem Fahrer das nötige Vertrauen und maximale Kontrolle auf dem Trail. In Kurven gibt das Jibb aktives und kontrolliertes Feedback und verleitet so dazu, die Bremsen komplett aufzumachen.

BB HEIGHT

Mit 35 mm ist das Tretlager-Offset (BB Drop) auf dem Papier gleich wie beim Madonna. Durch den kürzeren Federweg steht das Jibb auf dem Trail allerdings höher, was zu seinem aktiven, leichtfüßigen und verspielten Charakter beiträgt.

 

geo jib1b Cycleholix

Fahrwerkdesign

Die Viergelenk-Hinterbaukonstruktion ermöglicht ein gleichmäßig zunehmendes Übersetzungsverhältnis, das am Ende des Federwegs 15% Progression bereitstellt. Dadurch nutzt der Fahrer die 135 mm Federweg besonders effektiv und profitiert gleichzeitig von einem Fahrwerk, dass guten Support bietet und nicht ständig durch den Federweg rauscht. Der hohe Hinterbaudrehpunkt wurde konsequent auf einen 1-fach-Antrieb optimiert. Als Resultat wird der Fahrer beim Pedalieren durch eine antriebsneutrale Federung unterstützt, selbst bei beherzten Zwischensprints. Ein hohes Übersetzungsverhältnis anfangs des Federwegs sorgt – kombiniert mit leichtgängigen Industrielagern an der Dämpferaufnahme – in jeder Fahrsituation für ein feinfühliges, geschmeidiges Fahrwerk. Die Bremseinflüsse sind zu Beginn des Federwegs sehr gering, so dass kleine Schläge auch beim Bremsen souverän geschluckt werden und der Hinterbau nicht verhärtet. Tiefer im Federweg nimmt der Bremseinfluss auf das Fahrwerk zu. Das beschert dem Fahrer einen Hinterbau, der ihm bei wuchtigen Schlägen in grobem Gelände ausgezeichneten Gegenhalt und Kontrolle bietet.

Dämpferwahl

Dank unserer engen Zusammenarbeit mit FOX verfügen die Dämpfer unserer Rahmen über Custom-Tunes. Dabei bieten wir zwei Luftdämpfer und eine Stahlfedervariante an. Prinzipiell sehen wir große Vorteile in Luftdämpfern, weil diese mehr und feinere Einstellmöglichkeiten bieten. Es ist einfacher, den Luftdruck etwas zu variieren, als eine Feder zu wechseln. Die in Luftdämpfern verbauten Volumespacer erlauben es zudem, den Charakter des Dämpfers effektiv und schnell so anzupassen, dass er den eigenen Vorstellungen exakt entspricht. Stahlfederdämpfer hingegen agieren bei kleinen Stößen vom Untergrund mit unvergleichlicher Feinfühligkeit und Traktion. Allerdings, erzielen wir dank leichtgängiger Industrielager an der Dämpferaufnahme mit Luftdämpfern annähernd die gleiche Leistung.

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Materials – Aluminum

Aus unserer Sicht ist Aluminium das ideale Material für ein Mountainbike: es ist leicht, stabil und stoßfest, und erlaubt so eine überaus haltbare Konstruktion. Wir setzen auf aufwändige, moderne Herstellungstechniken wie Hydroforming, Schmieden und CNC-Fräsen, um ein Produkt zu schaffen, das bestens funktioniert und aktuellen, hohen Praxisansprüchen mühelos standhält. Carbon mag leichter sein und könnte das Rahmengewicht um 500 g reduzieren, bietet aber nicht die gleiche Haltbarkeit und Schlagfestigkeit. Natürlich ist das Gewicht beim Uphill nicht unwichtig, jedoch spielen Sitzposition und Antriebsneutralität des Hinterbaus eine weitaus größere Rolle und machen das Jibb zu einem beeindruckenden Kletterer.

 

Rahmendesign

Die geraden Linien des Jibb unterstreichen den wesentlichen Entwicklungsansatz bei RAAW, bei dem Funktionalität und Dauerhaltbarkeit höchste Priorität genießen. Das Unterrohr verläuft geradlinig zum Tretlager. Das sorgt für eine hohe Bodenfreiheit und bietet herumfliegenden Steinen keine Angriffsfläche.

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Lagerhardware & Drehpunkte

Die Konstruktion des Hinterbaus vereint herausragende Performance mit immenser Langlebigkeit. Dazu setzen wir auf zehn 28 mm und zwei 52 mm große, komplett gedichtete Industrielager, die zusätzlich mit gedichteten Lagerendkappen versehen sind, wie man sie sonst nur von hochwertigen Naben und Steuersätzen kennt. Jeder einzelne Drehpunkt am Hinterbau ist so konsequent gegen Wasser, Staub und Schlamm abgedichtet, was einen sorgenfreien Betrieb ermöglicht – und zwar jahrelang. Wir ersetzen sogar die Standard-Lagerbuchsen des jeweiligen Herstellers am Dämpfer durch hochwertige Industrielager, damit das Fahrwerk noch feinfühliger arbeiten kann. Die gesamte Lagerhardware kann mit einem einzigen 5 mm Innensechskant gewartet werden, so dass du weder drei Hände noch einen Diplomabschluss brauchst, um dein Rad zu pflegen. Und weil das Jibb gern ohne Umschweife auf den (Brems-) punkt kommt, verbauen wir ab Werk an allen Rahmengrößen eine 203 mm PM-Bremsaufnahme. 180 mm Bremsaufnahmen sind ebenfalls erhältlich.

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Rahmenschutz

Am Jibb kommt der gleiche, bewährte Kettenstrebenschutz wie beim Madonna zum Einsatz. Er besteht aus weichem Gummi und sorgt dank des markanten Rippenprofils nicht nur für einen aggressiven Look, sondern auch für eine deutliche Dämpfung der Kettenschläge. Die nahtlos ins Material integrierten Rippen sind in Richtung Tretlager massiver ausgeführt. Damit ist jeder Millimeter Kettenstrebe effektiv abgedeckt und selbst auf harten Abfahrten vor Kettenschlag geschützt. Zusätzlich schützt ein Silikonelement die Innenseite der rechten Sitzstrebe. Der Unterrohrschutz wird aus weichem, 5 mm dickem Gummi, gefertigt. Er wird einfach auf den Rahmen aufgeklebt und deckt die volle Breite des Unterrohres ab. Mitführen der Trailausrüstung Das Jibb bietet verschiedene Möglichkeiten, Zubehör oder Werkzeug direkt am Rad zu befestigen. Dazu finden sich unter dem Oberrohr gleich zwei Flaschenhalter-Gewinde, an die sich problemlos Storage-Lösungen von Drittanbietern (z.B. Wolf Tooth) befestigen lassen. Natürlich findet auf dem Unterrohr zusätzlich eine Flaschenhalteraufnahme Platz. Eine praktische Flaschenhalteraufnahme findet sich an allen Rahmengrößen.

Mehr Infos findet Ihr hier.

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