Der Winter 2015/2016 gab sich nur an wenigen Tagen als solcher zu erkennen. Bis in den Dezember hatten wir bestes Bikewetter bei akzeptablen Temperaturen…Dann kam der Januar. Es schien, als hätte Petrus all das was er im letzten Quartal 2015 aufgespart hatte, mit Zinsen nachgeholt. Bis Anfang März regnete es in einer Tour, auf Waldböden versanken wir bis zum Felgenbett im Schlamm und auf einmal kam es mehr auf die korrekte Bekleidung an als üblich.

So schlecht das Wetter auch in den letzten Monaten war, für unseren „Schmuddelwetterklamotten“ Test war es perfekt und so musste das Royal Racing Matrix Jacket zeigen was es kann.

Royal Racing Matrix Jacket
Royal Racing Matrix Jacket

Produktvorstellung

Matrix Jacket

  • Erhältlich in Lime und Schwarz
  • Leichte, wasserfeste und atmungsaktive Bikejacke
  • Polyestermaterial mit 10.000mm Wassersäule und 10.000g/m²/24 Atmungsaktivität
  • Ärmelbund mit TPR-Klettverschlüssen
  • Wasserdichte, verschweißte Reißverschlüsse
  • Drei Mesh-Belüftungsöffnungen mit verschweißten Reißverschlüssen
  • Atmungsaktives Innenfutter, Mesh-Belüftung am oberen Rücken
  • Elastische Knebel an Kapuze und Hüftbund
  • Reflektierende Thermodruck-Logos
  • Wasserfeste I Port-Kabelführung

Das Matrix Jacket besteht aus zwei Schichten, dem innenliegenden Mesh und der wind- und wasserfesten Außenhaut. Das Material auf der Außenhaut macht einen robusten und hochwertigen Eindruck, gleiches gilt für die drei großen, wasserdicht verschweißten Reißverschlüsse. Klettverschlüsse an den Ärmeln sorgen dafür, dass der Zugwind auch hierüber keinen Weg ins Innere finden soll. In der Hand ist das Polyestermaterial deutlich zu spüren, es wirkt „so wie es ist“ künstlich und etwas starr.

Robustes, wind- und wasserdichtes Außenmaterial
Robustes, wind- und wasserdichtes Außenmaterial

Für einen guten Sitz an Hüfte und Kapuze sorgen elastische Knebel. Die innenliegende und damit wasserfeste I Port-Kabelführung schützt den MP3-Player, der ja heutzutage zu den meisten Trainingsausrüstungen gehört.

Auf dem Trail
Das weiche Mesh-Innenfutter fühlt sich auf der Haut sehr angenehm an, somit kann die Jacke auch mit Kurzarmtrikots ohne störendes Kratzen getragen werden. Da der Jacke ein isolierendes Innenfutter fehlt, kann sie sogar bei Temperaturen im zweistelligen Plusbereich getragen werden. Gemäß dem Zwiebelprinzip entscheidet der Fahrer aufgrund der Wahl der weiteren Oberkörperbekleidung über den Temperaturhaushalt. Für zweistellige Minustemperaturen bedeutet dies in jedem Fall gute Thermo-Oberbekleidung, da die Eigenisolierung der Jacke hierfür schlichtweg nicht ausgelegt ist. In Abhängigkeit des persönlichen Kälteempfindens sind wir die Jacke ab ca. -5°C Außentemperatur mit einem Thermolangarmunterhemd und -trikot gefahren.

Das Mesh nimmt Feuchtigkeit schnell auf und transportiert sie ab. An der Außenhülle entsteht allerdings ein Hitzestau, da diese die Feuchtigkeit aufgrund ihrer Atmungsaktivität zwar abtransportiert, allerdings nicht in der Geschwindigkeit, wie wir es z.B. von Softshell gewohnt sind. Das Belüftungsfenster auf dem Rücken bringt nur geringe Abhilfe, die beiden großen Belüftungsöffnungen an der Front sorgen hingegen für sehr viel Frischluft in der Jacke. Dank doppeltem Reißverschluss kann die Größe des Fensters variiert werden, so dass der Temperaturhaushalt geregelt werden kann.

Kommt die Feuchtigkeit auch nur langsam von innen nach außen, so kommt sie gar nicht von außen ins Innere. Gleiches gilt für Wind. Nicht selten konnten wir uns im strömenden Regen davon überzeugen, dass die 10.000er Wassersäule auch ohne Testlabor eingehalten zu sein scheint. Dank des hochschließenden Kragens findet auch im strömenden Regen das Nass nicht ins Innere und wenn es so richtig dick gekommen ist, dann haben wir die große Kapuze über unseren Halbschalenhelm gestülpt. Netter Versuch Petrus, nicht mit uns.

Hoher Kragen und große Kapuze unter die sogar der Helm passt
Hoher Kragen und große Kapuze unter die sogar der Helm passt

Royal Racing sieht das Matrix Jacket als eine Kombination für Radsport und Freizeit. Dementsprechend großzügig ist die Jacke geschnitten. Was fesch an der Bar im Bikepark aussieht, hat auf dem Rad den Nachteil, dass sich in Fahrposition vor dem Bauch eine kleine Beule bildet. Diese Beule lässt Raum für Luft und der Fahrer beginnt zu frieren. Komforteinbußen gab es beim Hauptreißverschluss. So sehr wir den hochgeschlossenen Kragen und die wasserdicht verschweißten Reißverschlüsse schätzen, zum Zuziehen des Kragens werden beide Hände benötigt. Teilweise mussten wir sogar anhalten und die Jacke am Kragen zusammenhalten, da der Reißverschluss ab Halshöhe ungleich schwerer zu ziehen war.

In Sachen Verarbeitung und Qualität bewegt sich das Matrix Jacket am oberen Ende der Skala. Materialmix und Verarbeitung machen einen hochqualitativen und langlebigen Eindruck. Zum Glück mussten wir das Materialverhalten nicht im Sturzfall prüfen, da Royal das Matrix Jacket allerdings für den Gravity Bereich ausgelegt hat, dürfte der ein oder andere Sturz auch verkraftbar sein.

Fazit
Royal Racing selbst wirbt damit, dass das Matrix Jacket eine Kombination aus Sport- und „Jedentag“-Jacke ist. Der hierdurch resultierende weite Schnitt ist auch lässig, beult aber auf dem Rad aus, wodurch der Fahrer zu frieren beginnt. Durch den Hitzestau und den langsamen Abtransport der Feuchtigkeit bedarf es auf der Radtour einer permanenten Korrektur des Temperaturhaushaltes.

Gravity Piloten, die sich zu einem Großteil nur bergab bewegen, haben an der Jacke hingegen ihre helle Freude. Komplett wind- und wasserdicht übersteht der Fahrer selbst harte Regenschauer ohne einen Tropfen Regen auf der Haut zu spüren. Die wasserdicht verschweißten Reißverschlüsse tragen ihren Teil dazu bei, auch wenn hierdurch der Komfort beim Schließen des Kragens leidet. Daher ist sie der ideale Begleiter in den Bikepark oder den Homespot, bei dem die Abfahrt deutlich im Vordergrund steht. Unser Highlight an der Jacke ist die große Kapuze, welche selbst einen Halbschalenhelm beherbergen kann.


Text und Bilder: Michael Klasen
Redaktion: Robin Krings

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