Anfang des Jahres hat Hope die Pro 4 Naben vorgestellt. In den letzten Monaten haben wir dem gleichnamigen Laufradsatz Hope Tech DH-Pro 4 auf den Zahn gefühlt.

Hope Tech DH Pro 4
Hope Tech DH Pro 4

In der Vergangenheit haben sich Hope Produkte immer als extrem wertig herausgestellt. Der Tech DH-Pro 4 Laufradsatz macht hier keine Ausnahme. Beide Laufräder sind sehr gut verarbeitet, fühlen sich stabil an und laufen gerade. Mit einem Gewicht von nachgemessenen 2.250 gr in der 27,5“ Variante liegt der Laufradsatz allerdings knapp 200 Gramm von den DeeMax Ultimates, DT Swiss FR1950 und Co. entfernt. Neben der 650b Version ist auch eine 26“ Version verfügbar.

Herzstück sind die Anfang 2016 vorgestellten Pro 4 Naben. Standartmäßig ist das Vorderrad mit 20 mm Achsen kompatibel, ein Adapter auf 15 mm liegt bei. Im Vergleich zur Pro 2 Nabe lassen sich die Adapter deutlich leichter abziehen und wieder montieren, natürlich werkzeuglos. Fürs Hinterrad gibt es die Varianten 135xQR mm und 142×12 mm, gegen Aufpreis ist ein Aufbau mit 150×12 mm möglich. Der Freilauf besitzt eine 44 teilige Verzahnung mit vier Sperrklinken in 8,2° Stellung, was das Eingreifen im Vergleich zur Pro 2 Nabe um 10% verkürzt. Erhältlich ist er in den Versionen Shimano, Sram XD sowie Hope freehub und kompatibel mit 10 und 11 fach Antrieben.

Hope Pro 4 Nabe
Hope Pro 4 Nabe

Mit einer Felgenbreite von 33 mm außen und 28 mm innen sorgen die DH-Pro 4 Felgen für eine breite Auflagefläche. Während die Reifen bei der Montage mit einem Schlauch problemlos ins Felgenhorn rutschten, hatten wir bei der tubeless Montage unsere Probleme. Hope verwendet zur Umrüstung das tubeless Kit von noTubes, bestehend aus Ventilen, Dichtmilch und dem yellow tape. Letzteres ist nur in max. 25 mm Breite erhältlich. Trotz mehrfacher, akkurater Montage war es uns nicht möglich die Reifen mit einer normalen Standpumpe zu montieren. Weder Seifenwasser, noch die gängigen Schraubertricks wie Spanngurte um die Laufflächen halfen. Erst ein Kompressor, bzw. die Bontrager TLR Luftpumpe ermöglichten uns die Montage. Trotz Dichtmilch verloren die Reifen über Nacht einige PSI Luftdruck, was sich auch nach mehreren Fahrten nicht gab. Wir stehen auch heute noch vor einem Rätsel, da es die erste Laufrad-/Reifenkombination ist, die wir nicht dicht bekommen haben. Eine Antwort von Hope steht noch aus.

Im Einsatz begeistern die Räder vor allem durch Stabilität und Steifigkeit. In Steinfeldern und beim Bremsen hielten die Räder immer die Spur und „wabbelten“ z.B. nicht um Steine herum. Auch verschiedene unsaubere Landungen verzieh der Laufradsatz ohne Dellen und ohne sich zu Verziehen. Über die breite Auflagefläche der Reifen haben wir uns in Kurven und Anliegern gefreut, da wir hier aufgrund des Mehr an Grip noch einmal attackieren konnten. Unter anderem am Anliegerausgang wurde dann der Antritt direkt in Vortrieb umgesetzt. Die um 10% verbesserte Eingreifzeit ist im Vergleich zur Hope Pro Evo2 Nabe deutlich zu spüren.

Fazit
Der einzige Kritikpunkt bleibt die tubeless-Kompatibilität. Montage und Betrieb verlaufen nicht reibungsfrei.  In allen anderen Kriterien können wir dem Laufradsatz nur Bestnoten attestieren.

Der Hope Tech DH-Pro 4 Laufradsatz ist steif, bietet mit breiter Maulweite eine große Reifenauflagefläche. Der Fahrer wird in Steinfeldern, Anliegern und Co. von der Stabilität und Steifigkeit profitieren. Dank neuem Freilauf ist der Antritt gleich Vortrieb und für einen Preis von 524,90€ (UVP) ist er vor allem für private Downhill-Rennfahrer -an die Hope den Laufradsatz auch adressiert- eine echte Alternative.

Abschließen möchten wir mit dem Werbeslogan von Hope, da er alle Eigenschaften in einem Satz vereint:

Our DH rim offers superior strength, ideal for the privateer DH racer wanting a dependable wheelset to last.


Text und Bilder: Michael Klasen
Redaktion: Robin Krings

4 Kommentare

  1. Nicht dicht ?!?
    Gab es von Hope nun eine stellungsnahme?
    Habe mir Hope Tech enduro 29″ gegönnt… und musste auch feststellen das ich die Felgen auch nach dem 4ten mal nicht dicht bekommen habe!

    • Hi Andy, nach Aussage von Hope war/ist das auf ein nicht ausreichend dimensioniertes Felgenband zurück zu führen. Nimmt man dieses doppelt, um beide Seiten nahtlos abzudecken, sollte es funktionieren. Eine Alternative wäre Felgenband eines anderen Herstellers.

  2. „Die um 10% verbesserte Eingreifzeit ist im Vergleich zur Hope Pro Evo2 Nabe deutlich zu spüren.“

    Das ist wohl ein Marketing Märchen dem ihr da auf den Leim gekrochenseid. Die 0,8° geringeren Einrastwinkel spürt man nicht. Wenn man das über die ersten Pro 2 Evos und die 40T Pro 2 Evos sagt, dann stimmt das. Aber nicht bei einem „Sprünglein“ von 4 Zähnen.

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